Tageslesung

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Datum13/11/2021

Tageslesung

Lesung aus dem Buch der Weisheit
Weish 18, 14-16; 19, 6-9


Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht bis zur Mitte gelangt war,
da sprang dein allmächtiges Wort vom Himmel, vom königlichen Thron herab als harter Krieger mitten in das dem Verderben geweihte Land.
Es trug das scharfe Schwert deines unerbittlichen Befehls, trat hin und erfüllte alles mit Tod; es berührte den Himmel und stand auf der Erde.
Das Wesen der ganzen Schöpfung wurde neugestaltet; sie gehorchte deinen Befehlen, damit deine Kinder unversehrt bewahrt blieben.
Man sah die Wolke, die das Lager überschattete, trockenes Land tauchte auf, wo zuvor Wasser war; es zeigte sich ein Weg ohne Hindernisse durch das Rote Meer, eine grüne Ebene stieg aus der gewaltigen Flut.
Von deiner Hand behütet, zogen sie vollzählig hindurch und sahen staunenswerte Wunder.
Sie weideten wie Rosse, hüpften wie Lämmer und lobten dich, Herr, ihren Retter.

Evangelium vom Tag

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 18, 1-8

In jener Zeit
sagte Jesus den Jüngern durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten:
In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm.
In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Feind!
Lange wollte er nichts davon wissen. Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht;
trotzdem will ich dieser Witwe zu ihrem Recht verhelfen, denn sie lässt mich nicht in Ruhe. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht.
Und der Herr fügte hinzu: Bedenkt, was der ungerechte Richter sagt.
Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern zögern?
Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde noch Glauben vorfinden?

Worte des heiligen Vaters

Die Lehre des Evangeliums ist deutlich: Man muss immer beten, auch wenn alles vergeblich erscheint, wenn Gott taub und stumm zu sein scheint und wir Zeit zu verlieren scheinen. Auch wenn der Himmel sich verdunkelt, hört der Christ nicht auf zu beten. Sein Gebet geht mit dem Glauben einher. Und der Glaube kann uns an vielen Tagen unseres Lebens wie eine Illusion, eine fruchtlose Mühe erscheinen. Es gibt dunkle Augenblicke in unserem Leben, und in jenen Augenblicken scheint der Glaube eine Illusion zu sein. Das Gebet zu üben bedeutet jedoch auch, diese Mühe anzunehmen. (Generalaudienz, 11. November 2020)