Tageslesung

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Datum05/09/2021

Tageslesung

Lesung aus dem Buch Jesaja
Jes 35, 4–7a

Sagt den Verzagten: Seid stark, fürchtet euch nicht! Seht, euer Gott! Die Rache kommt, die Vergeltung Gottes! Er selbst kommt und wird euch retten.
Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben werden geöffnet.
Dann springt der Lahme wie ein Hirsch und die Zunge des Stummen frohlockt, denn in der Wüste sind Wasser hervorgebrochen und Flüsse in der Steppe.
Der glühende Sand wird zum Teich und das durstige Land zu sprudelnden Wassern.

 

Zweite Lesung

Lesung aus dem Jakobusbrief 
Jak 2, 1–5

Meine Schwestern und Brüder, haltet den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus, den Herrn der Herrlichkeit, frei von jedem Ansehen der Person!
Wenn in eure Versammlung ein Mann mit goldenen Ringen und prächtiger Kleidung kommt und zugleich kommt ein Armer in schmutziger Kleidung
und ihr blickt auf den Mann in der prächtigen Kleidung und sagt: Setz du dich hier auf den guten Platz! und zu dem Armen sagt ihr: Du stell dich oder setz dich dort zu meinen Füßen! –
macht ihr dann nicht untereinander Unterschiede und seid Richter mit bösen Gedanken?
Hört, meine geliebten Brüder und Schwestern! Hat nicht Gott die Armen in der Welt zu Reichen im Glauben und Erben des Reiches erwählt, das er denen verheißen hat, die ihn lieben?

Evangelium vom Tag

Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
Mk 7, 31–37

In jener Zeit
verließ Jesus das Gebiet von Tyrus und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekápolis.
Da brachten sie zu ihm einen, der taub war und stammelte, und baten ihn, er möge ihm die Hand auflegen.
Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel;
danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu ihm: Éffata!, das heißt: Öffne dich!
Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit und er konnte richtig reden.
Jesus verbot ihnen, jemandem davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr verkündeten sie es.
Sie staunten über alle Maßen und sagten: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.

Worte des heiligen Vaters

Zu oft werden die Kranken und die Leidenden zu einem Problem, während sie eine Gelegenheit darstellen sollten, die Fürsorge und Solidarität einer Gesellschaft gegenüber den Schwächsten zum Ausdruck zu bringen. Jesus hat uns das Geheimnis eines Wunders offenbart, das auch wir wiederholen können, wenn wir zu Protagonisten des „Effata“, dieses Wortes „Öffne dich“ werden, mit dem er dem Taubstummen das Sprechen und Hören zurückgab. Es geht darum, uns den Bedürfnissen unserer leidenden und hilfsbedürftigen Brüder und Schwestern zu öffnen und so die Selbstsucht und die Verschlossenheit des Herzens zu vermeiden. Jesus ist gekommen, um eben das Herz, das heißt den tiefen Kern der Person, zu „öffnen“, zu befreien und uns so fähig zu machen, die Beziehung zu Gott und zu den anderen in Fülle zu leben. (Angelus, 9. September 2018)