Tageslesung

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Datum20/08/2021

Tageslesung

Lesung aus dem Buch Rut
Rut 1, 1.3-6.14b-15.22

Zu der Zeit, als die Richter regierten, kam eine Hungersnot über das Land. Da zog ein Mann mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen aus Betlehem in Juda fort, um sich als Fremder im Grünland Moabs niederzulassen.
Elimelech, der Mann Noomis, starb, und sie blieb mit ihren beiden Söhnen zurück.
Diese nahmen sich moabitische Frauen, Orpa und Rut, und so wohnten sie dort etwa zehn Jahre lang.
Dann starben auch Machlon und Kiljon, und Noomi blieb allein, ohne ihren Mann und ohne ihre beiden Söhne.
Da brach sie mit ihren Schwiegertöchtern auf, um aus dem Grünland Moabs heimzukehren; denn sie hatte dort gehört, der Herr habe sich seines Volkes angenommen und ihm Brot gegeben.
Doch dann gab Orpa ihrer Schwiegermutter den Abschiedskuss, während Rut nicht von ihr ließ.
Noomi sagte: Du siehst, deine Schwägerin kehrt heim zu ihrem Volk und zu ihrem Gott. Folge ihr doch!
Rut antwortete: Dränge mich nicht, dich zu verlassen und umzukehren. Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.
So kehrte Noomi mit Rut, ihrer moabitischen Schwiegertochter, aus dem Grünland Moabs heim. Zu Beginn der Gerstenernte kamen sie in Betlehem an.

Evangelium vom Tag

Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus
Mt 22, 34-40


In jener Zeit,
als die Pharisäer hörten, dass Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie bei ihm zusammen.
Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn:
Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?
Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.
Das ist das wichtigste und erste Gebot.
Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.

Worte des heiligen Vaters

Jesus setzt zwei wesentliche Angelpunkte für die Gläubigen aller Zeiten fest, zwei wesentliche Angelpunkte unseres Lebens. Der erste lautet, dass sich das moralische und religiöse Leben nicht auf einen ängstlichen gezwungenen Gehorsam reduzieren darf, sondern die Liebe zum Prinzip haben muss. Der zweite Dreh- und Angelpunkt besteht darin, dass die Liebe zugleich und untrennbar auf Gott und den Nächsten ausgerichtet sein muss. Dies ist eine der wichtigsten Neuerungen in der Lehre Jesu und lässt uns verstehen, dass das keine wahre Gottesliebe ist, was nicht in der Nächstenliebe zum Ausdruck kommt; und analog ist das keine wahre Nächstenliebe, was nicht aus der Beziehung zu Gott schöpft. (Angelus, 25. Oktober 2020)