Tageslesung

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Datum15/04/2021

Tageslesung

Lesung aus der Apostelgeschichte
Apg 5, 27-33

In jenen Tagen
führten der Tempelhauptmann und seine Leute die Apostel herbei und stellten sie vor den Hohen Rat. Der Hohepriester verhörte sie
und sagte: Wir haben euch streng verboten, in diesem Namen zu lehren; ihr aber habt Jerusalem mit eurer Lehre erfüllt; ihr wollt das Blut dieses Menschen über uns bringen.
Petrus und die Apostel antworteten: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr ans Holz gehängt und ermordet habt.
Ihn hat Gott als Herrscher und Retter an seine rechte Seite erhoben, um Israel die Umkehr und Vergebung der Sünden zu schenken.
Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen.
Als sie das hörten, gerieten sie in Zorn und beschlossen, sie zu töten.

Evangelium vom Tag

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Joh 3, 31-36

Er, der von oben kommt, steht über allen; wer von der Erde stammt, ist irdisch und redet irdisch. Er, der aus dem Himmel kommt, steht über allen.
Was er gesehen und gehört hat, bezeugt er, doch niemand nimmt sein Zeugnis an.
Wer sein Zeugnis annimmt, beglaubigt, dass Gott wahrhaftig ist.
Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet die Worte Gottes; denn er gibt den Geist unbegrenzt.
Der Vater liebt den Sohn und hat alles in seine Hand gegeben.
Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.

Worte des heiligen Vaters

Ein Christ ohne Erinnerung ist kein wahrer Christ: Er oder sie ist ein Mensch, der ein Gefangener der Marktlage, des Augenblicks ist und keine Geschichte hat. Er hat zwar eine Geschichte, aber er weiß nicht, wie er sie nehmen soll. Doch gerade der Heilige Geist lehrt ihn, wie er die Geschichte nehmen soll, die Erinnerung der Geschichte … Die Erinnerung unseres Lebens, unserer Geschichte, die Erinnerung an den Augenblick, in dem uns die Gnade zuteilwurde, Jesus zu begegnen; die Erinnerung an all das, was Jesus uns gesagt hat. Doch wenn ein wenig die Eitelkeit kommt und wir glauben, eine Art Nobelpreisträger der Heiligkeit zu sein, dann tut uns die Erinnerung gut: „Nun, erinnere dich daran, wo ich dich gefunden habe: am Ende der Herde. Du warst ganz hinten in der Herde.“ Die Erinnerung ist eine große Gnade, und wenn ein Christ keine Erinnerung hat – das ist hart, aber es ist die Wahrheit –, dann ist er kein Christ: er ist ein Götzendiener. Er steht nämlich vor einem Gott, der keinen Weg hat, der keinen Weg zeigen kann, während unser Gott den Weg mit uns zusammen geht, sich unter uns mischt, mit uns auf dem Weg ist. Er rettet uns. Er gestaltet Geschichte mit uns. Wir haben Erinnerung von all dem, und mit dieser Gnade der Erinnerung wird das Leben erst recht fruchtbar. (Frühmesse in Santa Marta, 13. Mai 2013)