Tageslesung

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Datum22/07/2020

Tageslesung

Lesung aus dem Hohenlied
Hld 3, 1-4a

So spricht die Braut:
Des Nachts auf meinem Lager suchte ich ihn, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht.
Aufstehen will ich, die Stadt durchstreifen, die Gassen und Plätze, ihn suchen, den meine Seele liebt. Ich suchte ihn und fand ihn nicht.
Mich fanden die Wächter bei ihrer Runde durch die Stadt. Habt ihr ihn gesehen, den meine Seele liebt?
Kaum war ich an ihnen vorüber, fand ich ihn, den meine Seele liebt.

Evangelium vom Tag

Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
Joh 20, 1-2.11-18

Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein.
Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.
Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war.
Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen.
Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.
Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott.
Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte.

Worte des heiligen Vaters

Wie schön ist es, sich vor Augen zu halten, dass die erste Erscheinung des Auferstandenen – den Evangelien zufolge – auf so persönliche Weise geschehen ist! Dass jemand da ist, der uns kennt, der unser Leiden und unsere Enttäuschung sieht, der Mitleid für uns empfindet und uns beim Namen ruft. Dieses Gesetz finden wir auf vielen Seiten des Evangeliums eingeprägt. Im Umkreis von Jesus sind viele Menschen, die Gott suchen; aber die wunderbarste Wirklichkeit ist, dass es vor allem und noch viel früher Gott ist, der für unser Leben Sorge trägt, der es wieder aufrichten will, und darum spricht er uns mit Namen an und erkennt das persönliche Gesicht eines jeden. (Generalaudienz, 17. Mai 2017)