Tageslesung

banner parola.jpg
Datum20/06/2020

Tageslesung

Lesung aus dem Buch Jesaja
Jes 61, 9-11

So spricht der Herr:
Die Nachkommen meines Volkes werden bei allen Nationen bekannt sein und ihre Kinder in allen Völkern. Jeder, der sie sieht, wird erkennen: Das sind die Nachkommen, die der Herr gesegnet hat.
Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt.
Denn wie die Erde die Saat wachsen lässt und der Garten die Pflanzen hervorbringt, so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor und Ruhm vor allen Völkern.

Evangelium vom Tag

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Lk 2, 41-51

Die Eltern Jesu gingen jedes Jahr zum Paschafest nach Jerusalem.
Als er zwölf Jahre alt war, zogen sie wieder hinauf, wie es dem Festbrauch entsprach.
Nachdem die Festtage zu Ende waren, machten sie sich auf den Heimweg. Der junge Jesus aber blieb in Jerusalem, ohne dass seine Eltern es merkten.
Sie meinten, er sei irgendwo in der Pilgergruppe, und reisten eine Tagesstrecke weit; dann suchten sie ihn bei den Verwandten und Bekannten.
Als sie ihn nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort.
Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel; er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen.
Alle, die ihn hörten, waren erstaunt über sein Verständnis und über seine Antworten.
Als seine Eltern ihn sahen, waren sie sehr betroffen, und seine Mutter sagte zu ihm: Kind, wie konntest du uns das antun? Dein Vater und ich haben dich voll Angst gesucht.
Da sagte er zu ihnen: Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meinem Vater gehört?
Doch sie verstanden nicht, was er damit sagen wollte.
Dann kehrte er mit ihnen nach Nazaret zurück und war ihnen gehorsam. Seine Mutter bewahrte alles, was geschehen war, in ihrem Herzen.

Worte des heiligen Vaters

In der Familie von Nazareth mangelte es nie an Staunen, nicht einmal in einem dramatischen Moment, da Jesus verloren gegangen war: Es ist die Fähigkeit, sich über die schrittweise Offenbarung des Sohnes Gottes zu wundern. Es ist dasselbe Staunen, das auch die Lehrer des Tempels ergreift, die »erstaunt [waren] über sein Verständnis und über seine Antworten« (V. 47). Doch was ist das Staunen, was heißt es, zu erstaunen? Staunen und verwundert sein ist das Gegenteil davon, alles als selbstverständlich zu betrachten, es ist das Gegenteil davon, die uns umgebende Wirklichkeit und die Ereignisse der Geschichte nur nach unseren Kriterien zu interpretieren. (Angelus, 30. Dezember 2018)