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Papst Leo XIV. beim RV-Sendezentrum in Santa Maria di Galeria Papst Leo XIV. beim RV-Sendezentrum in Santa Maria di Galeria  (@Vatican Media)

Papst: Unschuldige sterben - wir müssen gemeinsam Frieden suchen

Bei seinem Besuch im Radio-Vatikan-Sendezentrum von Santa Maria di Galeria bekräftigte Leo XIV. in einem kurzen TV-Interview die Bedeutung des Dienstes von Radio Vatikan, insbesondere für schwer erreichbare Regionen. Auch das geplante Agrivoltaik-Projekt, mit dem der Strombedarf des Vatikans gedeckt werden könnte, und die Kriege in aller Welt sprach Leo an.

Christine Seuss - Vatikanstadt

Er sei sehr besorgt über die internationale Krisensituation und versuche Tag und Nacht zu verfolgen, was in vielen Teilen der Welt geschehe, so der Papst am Mikrofon von TG1, der Nachrichtensendung des öffentlich-rechtlichen italienischen Senders RAI, dessen Journalist ihn am Ausgang des vatikanischen Sendezentrums Santa Maria di Galeria unweit des Braccianer Sees abgefangen hat. „Man spricht vor allem vom Nahen Osten, aber es ist nicht nur dort... Und wirklich, wie ich gestern bei der Generalaudienz gesagt habe, möchte ich diesen Appell für den Frieden erneuern – wir müssen um jeden Preis versuchen, den Einsatz von Waffen zu vermeiden und durch diplomatische Mittel den Dialog zu suchen. Lasst uns gemeinsam Lösungen suchen – es sterben so viele Unschuldige. Der Friede muss immer gefördert werden!“, so Papst Leo XIV. nach seinem Besuch des RV-Sendezentrums.

Leo XIV. lässt sich das Sendezentrum erklären
Leo XIV. lässt sich das Sendezentrum erklären   (@Vatican Media)
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Beispiel für die ganze Welt

Auf dessen Gelände soll bald die von Papst Franziskus gewollte Agrivoltaik-Anlage – also eine Anlage, die landwirtschaftliche Nutzung und die Gewinnung von Strom durch Photovoltaik kombiniert – entstehen. Ein Projekt, das auch Papst Leo am Herzen liegt. Er habe den Feiertag Fronleichnam im Vatikan ausnutzen wollen, um „ein bisschen aus der Stadt herauszukommen“, gestand der Pontifex bei dem kurzen Interview freimütig ein. Im Vatikan feiert der Papst Fronleichnam, angepasst an die italienischen Gepflogenheiten, erst am Sonntag, um den Gläubigen die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben – schließlich ist das Hochfest in Italien ein ganz normaler Arbeitstag. Mit Blick auf das geplante weltgrößte Agrivoltaik-Projekt, bei dem biologische Produkte im Schatten der Photovoltaik-Panels wachsen sollten, sagte Leo:

„Hoffen wir, dass alles gutgeht! Es wird wirklich ein ökologisch wertvoller Beitrag sein, auch für das Wohl der gesamten Region – Italien und den Vatikan – im Zusammenhang mit dem Photovoltaikprojekt." Letztes Ziel des Projektes sei es, den Vatikan als ersten Staat der Welt vollständig mit erneuerbaren Energien zu unterhalten, so der Papst: „Es müssen noch Abkommen mit dem (italienischen) Staat abgeschlossen werden, aber es ist wirklich eine großartige Gelegenheit. Und ich denke, dieses Engagement der Kirche gibt der Welt ein sehr wichtiges Beispiel. Wir alle kennen die Folgen des Klimawandels, und wir müssen wirklich Sorge tragen für die ganze Welt, für die gesamte Schöpfung – so wie Papst Franziskus es mit großer Klarheit gelehrt hat.”

Papst im Kornfeld in Santa Maria di Galeria
Papst im Kornfeld in Santa Maria di Galeria   (ANSA)

Immer ein „gutes Wort“ von Radio Vatikan

Der Papst sprach auch über die Geschichte und die Zukunft des Sendezentrums, das 1957 von Pius XII. ins Leben gerufen wurde und dessen Gelände heute auch eine Antwort auf die Bedrohungen des Klimawandels bieten soll. „Ich kannte dieses Zentrum mit den Antennen von Radio Vatikan nicht“, so Leo XIV., der – wie bereits während des Besuchs am Morgen – betonte, wie hilfreich es für ihn als Missionar in Lateinamerika gewesen sei, die Kurzwellenübertragungen des päpstlichen Senders zu empfangen: „Oft sogar in den Bergen, wo es keine anderen Möglichkeiten gab,; dort war Radio Vatikan nachts immer zu empfangen. Ich hatte ein kleines Radio, mit dem das möglich war. Auch später, während meiner Reisen als Generaloberer der Augustiner in Afrika, in verschiedenen Ländern – nachts fand ich immer Nachrichten, ein gutes Wort – dieser Dienst von Radio Vatikan war sehr wichtig...“

(vatican news)

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20. Juni 2025, 10:45