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Für die Verständigung zwischen Ost und West: Der ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomaios I. Für die Verständigung zwischen Ost und West: Der ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomaios I.  (ANSA)

Bartholomaios I.: Universelle Werte für alle Christen

Der Patriarch von Konstantinopel begrüßt die Wahl von Papst Leo XIV. – und hofft, dass er den Weg seines Vorgängers weitergehen wird. Derweil äußern sich auch andere Vertreter der Ostkirchen positiv über den neuen Bischof von Rom.

Der ökumenische Patriarch von Konstantinopel Bartholomaios I. hat die Wahl Papst Leos XIV. begrüßt. Das meldet das Portal ucanews. Der Patriarch hoffe demnach, dass der neue Papst „ein lieber Bruder und Mitarbeiter“ sein werde, der an der Annäherung der katholischen und orthodoxen Kirche und an der Einheit der Christenheit arbeiten werde.

„Wir freuen uns mit christlicher Hoffnung auf den neuen Papst“, sagte Bartholomaios I. am Wahltag in Athen. Er bekräftigte, Leos Amtseinführung am 18. Mai beiwohnen zu wollen. „Möge er die Kirche und die Welt mit universellen Idealen, Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität inspirieren“, so der Patriarch.

Gemeinsames Jubiläum?

„Möge er helfen, die Kriege in der Ukraine und in Nahost zu beenden“, betonte der Patriarch. Er hoffe, Leos Pontifikat werde „eine neue Ära in unseren bilateralen Beziehungen und in den Beziehungen zwischen Ost und West einleiten“.

Bartholomaios I. hatte gute Beziehungen zu dem verstorbenen Papst Franziskus gepflegt. Beide hatten eine gemeinsame Feier des 1.700-Jahr-Jubiläums des Konzils von Nicäa im Mai in der Türkei geplant. Er hoffe, so der Patriarch, Leo werde „einen Besuch in Nicäa mit einem Apostolischen Besuch des ökumenischen Patriarchats verbinden“, und schlug den Andreastag vor – den 30. November, ein wichtiges orthodoxes Fest.

Papst Leo XIV.: „Wir bereiten uns darauf vor“

Papst Leo XIV. bestätigte unterdessen bei einer Audienz mit Journalisten im Vatikan am Montag seine Absicht, den Wunsch seines Vorgängers zu erfüllen und zum Jubliäum des Konzils in die Türkei zu reisen, ließ aber das genaue Datum offen. „Wir bereiten uns darauf vor“, so der Papst.

Auch andere Führer der Ostkirchen begrüßten die Wahl von Papst Leo XIV. und seine ersten Auftritte. Der Erzbischof von Kyiv-Halych der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche, Svjatoslav Shevchuk, sah in den ersten Worten des Papstes „Der Friede sei mit euch“ einen Segen und ein Hoffnungszeichen für die leidende Ukraine.

Dialog und Befreiung der Armen

Ähnlich äußerte sich auch Erzbischof Péter Fülöp Kocsis, Oberhaupt der ungarischen griechisch-katholischen Kirche; der Papst habe mit diesen Worten den auferstandenen Jesus zitiert, der damit die Apostel begrüßte.

Die Wahl seines Papstnamens sei ferner nicht nur eine Erinnerung an die Soziallehre Leos XIII. – sondern auch an dessen erstmalige Anerkennung der mit Rom unierten Ostkirchen, merkte Kocsis an. „Der Name Leo liegt uns daher besonders am Herzen“, so der Erzbischof. Er hoffe, der neue Papst werde die Linie seines Vorgängers fortsetzen: Dialog und besondere Fürsorge für die Armen.

Ostkirchen in Amerika begrüßen Wahl

Leo XIV. hatte Ungarn vor seiner Wahl zum Papst zweimal besucht, 2021 als Bischof von Chiclayo für den 52. Internationalen Eucharistischen Kongress und 2023 als Kardinal, als er Franziskus auf dessen Apostolischer Reise begleitete.

Auch die spirituellen Oberhäupter der Ostkirchen in Leos Heimatland, den Vereinigten Staaten, begrüßten dessen Wahl zum Bischof von Rom. Der griechisch-orthodoxe Erzbischof von Amerika, Elpidophoros, sieht in der Wahl eine Bekräftigung „des Dialogs und der Gemeinschaft unserer Kirchen“. Darin sei Leo von Franziskus geprägt – und auf einer Linie mit Patriarch Bartholomaios I. und dessen Betonung der Ökumene.

Eine synodale Kirche

Bischof Joy Alappatt, der der syro-malabarischen Eparchie in Chicago – Leos Geburtsstadt – vorsteht, erinnerte an dessen Dienst im Dikasterium für die Ostkirchen. „Seine Liebe zu den Benachteiligten und seine Präsenz bei indigenen Völkern spiegeln die vielen Missionen wieder, die die Ostkirchen in der ganzen Welt durchführen.“ Er erwarte von dem Pontifikat „einen erneuerten Schwerpunkt auf der Synodalität.“

Der neue Papst hatte in seiner ersten Ansprache auf der Benediktionsloggia des Petersdoms vergangene Woche bekräftigt, dass die Kirche synodal sein müsse. Davon war Papst Leo XIV. schon als Kardinal überzeugt gewesen: Der Augustinerorden, dem der neue Papst angehört, hatte anlässlich der Wahl ihres Ordensbruders ein Interview von 2023 veröffentlicht, in dem der damalige Kardinal Prevost gesagt hatte: „Eine synodale Kirche zu sein, die allen zuhören kann, ist der Weg, in wahrer christlicher Brüderlichkeit zu wachsen.“

(ucanews – lv)

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13. Mai 2025, 11:17