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Papst Franziskus dankt für Gebete um seine Gesundheit

Papst Franziskus hat die Operation im Bauchraum gut überstanden. Das gaben die behandelnden Ärzte am Mittwochabend vor Journalisten bekannt. Papst Franziskus sei bei Bewusstsein und präsent, hieß es bei dem Pressebriefing im Gemelli-Krankenhaus.

Der Papst danke für die zahlreichen Gebete und guten Wünsche, die ihn erreicht hätten, so das Pressestatement, das zeitgleich mit dem Briefing versandt wurde. Die Operation habe drei Stunden gedauert und sei ohne Komplikationen verlaufen, unterstrich Pressesprecher Matteo Bruni. Wie der behandelnde Chirurg Sergio Alfieri erklärte, hatte Franziskus sich nach der Operation bereits mit einem Scherz an ihn gewandt. Wann denn die dritte Operation anstehe, habe der Papst gefragt, präzisierte er anschließend.

Etwa eine Woche im Krankenhaus

Direkt nach der Generalaudienz auf dem Petersplatz hatte Franziskus sich für einen dringenden Eingriff in das nahe beim Vatikan gelegene Krankenhaus begeben, wo er durch den Chirurgen Alfieri (der den Papst bereits bei seiner vorherigen Operation im Jahr 2021 betreut hatte) und seine Equipe operiert wurde. Dabei wurde dem Papst wegen einer schmerzhaften Bauchwandhernie mit Brucheinklemme bei Vollnarkose nach einem Bauchschnitt eine Netzprothese eingesetzt. Es wird erwartet, dass Papst Franziskus zur Rekonvaleszenz mehrere Tage im Krankenhaus verbringen wird, zwischen 5 und 7 Tage sind dafür angesetzt, doch angesichts des Alters und der medizinischen Vorgeschichte des Patienten könnte er auch länger im Krankenhaus bleiben, ließ Alfieri bei der Pressekonferenz im Gemelli-Krankenhaus durchblicken. Als Vorsichtsmaßnahme wurden alle Audienzen des Kirchenoberhauptes bis zum kommenden 18. Juni ausgesetzt.

Pspst Franziskus wird im römischen Gemelli-Klinikum behandelt
Pspst Franziskus wird im römischen Gemelli-Klinikum behandelt

Keine bösartige Erkrankung

Wie Pressesprecher Matteo Bruni eigens hervorhob, liege keine bösartige Erkrankung vor, ebenso habe es sich um keinen akuten Notfall, sondern um einen bereits seit mehreren Tagen durch das Ärzteteam evaluierten Eingriff gehandelt. Erst an diesem Dienstag, 6. Juni, war Franziskus zu einer etwa einstündigen Kontrolle ins Krankenhaus gefahren. Am Dienstag hat der Papst traditionell keine offiziellen Termine. Bereits vor der Mittagsstunde sei Franziskus in sein Domizil Casa Santa Marta zurückgekehrt, hieß es anschließend vom Pressesaal.

Die nun erfolgte Operation wurde in den frühen Nachmittagsstunden des Mittwochs, 7. Juni, von Prof. Sergio Alfieri, Direktor der Abteilung für medizinische und chirurgische Abdominal- und endokrine Stoffwechselwissenschaften, unter Assistenz von Dr. Valerio Papa, Dr. Roberta Menghi, Dr. Antonio Tortorelli und Dr. Giuseppe Quero durchgeführt; beteiligt waren außerdem Prof. Massimo Antonelli, Direktor der Abteilung für Notfall-, Anästhesie- und Wiederbelebungswissenschaften, Dr. Teresa Sacco, Dr. Paola Aceto und Dr. Maurizio Soave sowie Dr. Giuseppina Annetta für das Legen des zentralen Gefäßzugangs. Ebenfalls im Operationssaal anwesend waren Prof. Giovanni Battista Doglietto, Direktor des Gesundheitsfonds, und Dr. Luigi Carbone, Arzt der Direktion für Gesundheit und Hygiene des Staates Vatikanstadt, hieß es im anschließenden Statement, das durch den Pressesaal des Heiligen Stuhls verbreitet wurde.

„Der Heilige Vater hat auf die Operation gut reagiert“

Darin wird auch der behandelnde Arzt Prof. Sergio Alfieri zitiert:

„Heute Nachmittag hat sich der Heilige Vater im Gemelli-Klinikum der geplanten Operation einer eingeklemmten Laparozele an der Narbe früherer laparotomischer Operationen der vergangenen Jahre unterzogen. Diese Laparozele verursachte beim Heiligen Vater seit mehreren Monaten ein schmerzhaftes subokklusives Darmsyndrom. Bei der Operation wurden hartnäckige Verwachsungen zwischen einigen teilweise verstopften Mitteldarmschlingen und dem parietalen Peritoneum festgestellt, die die oben genannten Symptome verursachten. Die Verwachsungen (innere Vernarbungen) wurden daher durch vollständiges Débridement des gesamten zähen Strangs gelöst. Der Bruchdefekt wurde dann durch eine Bauchwandplastik mit Hilfe eines Prothesennetzes repariert. Die Operation und die Vollnarkose verliefen ohne Komplikationen. Der Heilige Vater hat auf die Operation gut reagiert.“

Zum dritten Mal im Gemelli

Damit wird Franziskus bereits zum dritten Mal im Gemelli-Krankenhaus stationär behandelt. Am vergangenen 29. März hatte er sich wegen einer infektiösen Bronchitis, die ihm Atemprobleme bereitet hatte, in die Klinik begeben. Nach einem raschen und positiven Verlauf wurde er am 1. April wieder entlassen. Ende des Monats, während einer Pressekonferenz im Flugzeug auf dem Rückflug von Ungarn, räumte Franziskus gegenüber den Reportern, die ihn nach seinem Gesundheitszustand fragten, ein, dass er sich im Anschluss an seine Generalaudienz seht schlecht gefühlt und hohes Fieber bekommen habe: „Was ich hatte, war eine starke Krankheit am Ende der Mittwochsaudienz, ich fühlte mich nicht in der Lage, zu Mittag zu essen, ich legte mich ein wenig hin, ich verlor nicht das Bewusstsein, aber ja, es gab ein hohes Fieber, ein hohes Fieber, und um drei Uhr nachmittags brachte mich der Arzt sofort ins Krankenhaus: eine akute und starke Lungenentzündung, im unteren Teil der Lungen. Gott sei Dank kann ich Ihnen sagen, dass der Organismus, der Körper, gut auf die Behandlung reagiert hat. Gott sei Dank". In einem anderen, erst kürzlich geführten Interview mit Telemundo erklärte er, dass diese Einlieferung „wirklich unerwartet kam. Wenn wir ein paar Stunden länger gewartet hätten, wäre es noch schlimmer geworden. Aber nach vier Tagen war ich wieder draußen".

Komplexer war die Operation, der sich der Papst am 4. Juli 2021 wegen einer symptomatischen Divertikelstenose des Dickdarms unterzogen hatte. Die Operation wurde unter Vollnarkose durchgeführt (die ihm, wie Franziskus persönlich auf seinem Rückflug aus Kanada einräumte, einige Beschwerden bereitet hatte). Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der 84-jährige insgesamt eines guten Gesundheitszustands erfreut. Dann traten Probleme mit seinem Knie auf, die Franziskus mit verschiedenen Therapien behandelt hat, darunter Laser- und Magnettherapie, die es ihm ermöglichten, für kurze Strecken wieder mit einem Stock zu gehen, manchmal mit Hilfe einer Schiene. Für längere Strecken benutzt der Papst stattdessen einen Rollstuhl.

(vatican news - cs)

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07. Juni 2023, 19:57