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Weltjugendtag in Rio 2013 Weltjugendtag in Rio 2013 

Papst: Weltjugendtag hilft jungen Menschen zu träumen

Was verbindet das Pontifikat von Franziskus mit jenem von Benedikt XVI.? Beide begannen ihre Amtszeit mit einem Weltjugendtag in ihrem jeweiligen Heimatkontinent. Daran erinnert Papst Franziskus im Vorwort zu einem neuen Buch, das sich mit den Weltjugendtagen auseinandersetzt und jetzt veröffentlicht wurde.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Das Buch „Ein langer Weg nach Lissabon“ (Um Longo Caminho até Lisboa – erschienenen im Verlag „Bertrand Editora“) der portugiesischen Journalistin Aura Miguel zeichnet den Weg der Weltjugendtage (WJT) von ihren Anfängen bis zur nächsten Veranstaltung in Portugals Hauptstadt im August nach. Der Text auf Portugiesisch ist ab dem 4. Mai erhältlich. Darin schreibt Papst Franziskus im Vorwort:

„Ich habe immer noch die riesige Menge junger Menschen vor Augen und im Herzen, die mich im Juli vor zehn Jahren in Rio de Janeiro empfangen hat. Die Fahrten im Papamobil von der Militärfestung, wo der Hubschrauber landete, zum Ort der Begegnungen und Feiern an der Copacabana werden mir für immer im Gedächtnis bleiben: die überwältigende Begeisterung der jungen Menschen, die mir Fahnen, Hüte und T-Shirts zuwarfen, die mir einen Schluck Mate anboten, die den neuen Bischof von Rom, der gekommen war, um ein Versprechen seines Vorgängers einzulösen, in ihre Arme schlossen. Es war ein unvergessliches Erlebnis.“

Vorgeschmack auf den WJT in Lissabon: Die diözesane Jugendwallfahrt am 20. November 2022
Vorgeschmack auf den WJT in Lissabon: Die diözesane Jugendwallfahrt am 20. November 2022

Für ihn wie für Benedikt XVI. sei es dasselbe gewesen: „Die erste große Auslandsreise unseres Pontifikats fand anlässlich des Weltjugendtags statt - bei mir in Rio de Janeiro, bei Papst Benedikt XVI., der ebenfalls wenige Monate nach seiner Amtseinführung 2005 in Köln war, also in seinem Heimatland. Wir beide wurden sozusagen in die Fußstapfen dessen gesetzt, was Johannes Paul II. dank einer Intuition, die ihm der Heilige Geist eingab, begonnen hatte.“

Ein starker Moment

Der Weltjugendtag sei für die Erfahrung so vieler junger Menschen ein starker Moment, und die ursprüngliche Inspiration, „die unseren geliebten Papst Johannes Paul II. bewegte“, sei nicht verblasst. „Im Gegenteil, die Zeitenwende, die wir mehr oder weniger bewusst durchleben, stellt auch und vor allem für die jüngeren Generationen eine Herausforderung dar“, so Franziskus.

Der Titel des Buches, zu dem der Papst ein Vorwort beigesteuert hat
Der Titel des Buches, zu dem der Papst ein Vorwort beigesteuert hat

Die heutigen so genannten „digital natives“, die jungen Menschen unserer Zeit, liefen jedoch täglich Gefahr, sich selbst zu isolieren, indem sie einen großen Teil ihrer Existenz in der virtuellen Umgebung leben und einem aggressiven Markt zum Opfer fallen würden, so der Papst. Mit der Covid-Pandemie und der Erfahrung des Einschlusses würden diese Risiken noch verstärkt. „Von zu Hause wegzugehen, mit anderen Reisenden wegzugehen, starke Erfahrungen des Zuhörens und des Gebets zu machen, verbunden mit Momenten des Feierns, und dies gemeinsam zu tun, macht diese Momente für das Leben aller wertvoll“, so würdigt Franziskus die Bedeutung der Weltjugendtage.

Logo des WJT in Lissabon
Logo des WJT in Lissabon

All das sei ihm durch den Kopf gegangen, als er durch die Seiten „dieses schönen Buches“ blätterte, das von Aura Miguel geschrieben wurde, einer Journalistin von Rádio Renascença, die alle Weltjugendtage als Reporterin erlebt hat. „Nein, eigentlich nicht alle. Wie sie mir im Flugzeug, das uns im Juli 2013 nach Rio de Janeiro brachte, erzählte, hatte sie alle erlebt außer dem ersten, der 1987 in Argentinien, in Buenos Aires, gefeiert wurde. Ich antwortete ihr, dass dies wiederum die einzige Veranstaltung war, an der ich teilgenommen hatte“, verriet der Papst. Der heutige Papst Franziskus war vor seiner Wahl 2013 Erzbischof der argentinischen Hauptstadt.

Würdigung des Papstes

An Auras Buch gefalle ihm die Wahl, den Weltjugendtag in seiner jeweiligen Zeit darzustellen, mit einer Chronologie der wichtigsten Ereignisse in der Welt und in der Kirche. „Mir gefällt auch sehr gut, dass das Herzstück der Geschichte das ist, was sie als Journalistin, als Beobachterin und als Gläubige von diesen Erfahrungen mitgenommen hat: Persönlich dabei gewesen zu sein, ist unvergleichlich mit dem, was man aus der Ferne verfolgt hat, selbst wenn man alles gelesen oder im Fernsehen gesehen hat“, schreibt der Papst in dem Vorwort. Der Weltjugendtag 2023 in Lissabon werde der erste sein, den Aura Miguel miterleben kann, „ohne um die Welt reisen zu müssen, denn nach so vielen Jahrzehnten wird er in ihrem Heimatland und ihrer Stadt stattfinden“, schließt Franziskus seinen Textbeitrag für das Buch ab.

(vatican news)

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02. Mai 2023, 10:25