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Der Papst in Budapest Der Papst in Budapest  (AFP or licensors)

Papst in Ungarn: Bestätigung der bischöflichen Bemühungen

Franziskus trifft in Budapest mit ungarischen Bischöfen, Priestern, Diakonen, Seminaristen und Pastoralarbeitern zusammen. Die Geschichte Ungarns ist stark mit der katholischen Kirche verknüpft. Der heilig gesprochene König Stephan I. (997-1038) begründete nicht nur den ungarischen Staat, sondern auch zehn Bistümer und mehrere Benediktinerabteien, darunter auch die heutige Erzabtei Pannonhalma, deren Abt Vollmitglied der Bischofskonferenz ist.

An diesem Freitag (28. April) begrüßt der ungarische Primas, Kardinal Peter Erdö, der von 2006 bis 2016 auch Vorsitzender des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) war, Papst Franziskus erneut in seiner Bischofsstadt Budapest. Seit mittlerweile zwei Jahrzehnten steht der 70-jährige Erdö als Erzbischof an der Spitze der ungarischen Hauptstadtdiözese mit ihren Doppelsitzen in Budapest und Esztergom (Gran), ehemals Metropole des Königreichs Ungarn.

Erdö spricht gerne über die konfessionelle und kulturelle Vielfalt in Ungarn. Dem katholischen Portal Cruxnow sagte er im Vorfeld des Papstbesuchs, die Ungarn hätten zwar „über ein Jahrtausend die westliche christliche Kultur aufgenommen; aber sie grenzten und grenzen direkt an den osteuropäischen Kulturraum und gehörten in bestimmten Epochen zum türkischen Reich“.

Über Grenzen hinweg leben und denken

Erdös Vater war ein katholischer Ungar aus dem heute rumänischen, orthodox und protestantisch geprägten Siebenbürgen; seine Mutter stammte aus dem heutigen Grenzland zur Slowakei. Bis heute sei es dumm, einen Osteuropäer nach seiner Nationalität zu fragen, sagt der Primas - denn über Jahrhunderte sei es dort gang und gäbe gewesen, auch über ethnische Grenzen hinweg zu heiraten. Auch heute gelte es, über Grenzen hinweg zu leben und zu denken.

Der Papst habe „gemerkt, dass er in vielerlei Hinsicht über Ungarn in die Irre geführt wurde“, sagte der Bischof von Szeged-Csanad Laszlo Kiss-Rigo vor der an diesem Freitag startenden Papstreise; und weiter: „Er kommt zurück, weil er erkannt hat, dass sein Besuch für uns Christen und Katholiken in Ungarn in erster Linie eine Stärkung und Bestätigung unserer Bemühungen ist, als Christen in der gegenwärtigen Gesellschaft Zeugen unseres Glaubens zu sein.“

Im Land zu beobachten sei aber auch eine tiefe Veränderung von Religiosität. „Wie in anderen europäischen Staaten schrumpft die Volksreligiosität, und die Kirchen sind noch auf der Suche nach neuen Wegen der Glaubensweitergabe“, sagt der Theologe und Religionswissenschaftler Andras Mate-Toth von der Universität Szeged der österreichischen Nachrichtenagentur Kathpress. Im Jahr 2010 waren rund 8,09 Millionen Ungarn Anhänger christlicher Glaubensgemeinschaften. Aktuell zählt Ungarn rund 9,7 Millionen Einwohner. Bei der letzten Volkszählung (2011) bekannten sich 39 Prozent zur Katholischen Kirche, 11,6 Prozent zum Calvinismus und 2,2 Prozent zur Lutheranischen Kirche.

(kap/domradio – mg)

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28. April 2023, 10:45