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Papst: Dankbar für die Reise nach Afrika

Bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch ließ Franziskus seine 40. Apostolische Reise Revue passieren. Vom 31. Januar bis 5. Februar hatte das Kirchenoberhaupt die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan besucht.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Die Reise war nicht ohne Hindernisse. Papst Franziskus hatte einen Besuch im Südsudan eigentlich schon 2022 geplant. Aus gesundheitlichen Gründen konnte die Afrikareise nun aber erst diesen Februar stattfinden, und ohne Zwischenstopp im von Guerillas kontrollierten Goma.

„Ich danke Gott, dass er mir diese lang ersehnte Reise ermöglicht hat,“ so Franziskus. „Zwei ,Träume': das kongolesische Volk zu besuchen, Hüter eines riesigen Landes, der grünen Lunge Afrikas…. Danach habe ich zusammen mit dem Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, und dem Generalmoderator der Kirche von Schottland, Iain Greenshields, eine Friedenspilgerreise zum Volk des Südsudan unternommen.“

Der Reichtum des Kongo, einem Land mit wertvollen Bodenschätzen, habe tragischerweise nicht zu Wohlergehen, sondern zu Ausbeutung und Konflikten geführt, hielt Franziskus Rückschau auf die erste Etappe seiner sechstätigen Afrikareise.

Keine Ausbeutung Afrikas!

„Der Kongo ist wie ein Diamant, wegen seiner Natur, seiner Ressourcen und vor allem wegen seiner Menschen. Aber dieser Diamant ist zum Grund für Streit und Gewalt, ja paradoxerweise sogar für die Verarmung der Menschen geworden. Es ist eine Dynamik, die man auch in anderen afrikanischen Regionen beobachten kann und die für diesen Kontinent im Allgemeinen gilt: es ist ein kolonialisierter, ausgebeuteter und ausgeplünderter Kontinent… Ich habe schon andere Male gesagt, dass im kollektiven Bewusstsein diese Meinung zu herrschen scheint, Afrika müsste ausgebeutet werden, und ich habe gesagt, „genug, es reicht“!“ so das klare „Nein“ des Papstes zu Ausbeutung und Korruption.

Besonders erschüttert hätte ihn die Begegnung mit Gewaltopfern aus dem Ostkongo, „einer Region, die seit Jahren von einem Krieg zwischen bewaffneten Gruppen zerrissen wird, hinter dem wirtschaftliche und politische Interessen stehen.“

Kritik am Waffenhandel

Papst Franziskus kritisierte den Handel mit Waffen in die Region, an dem verschiedene Länder der Welt beteiligt sind. 

„So viele so genannte zivilisierte Länder bieten dem Südsudan Hilfe an, und die Hilfe besteht aus Waffen, Waffen, Waffen zum Schüren des Krieges. Das ist beschämend.“

Die Begegnungen mit Hilfsorganisationen, jungen Menschen und den Vertretern einer jungen und dynamischen Kirche dagegen hätten hoffen lassen, dass der Weg in eine bessere Zukunft gelingen könne, stellte Franziskus weiter fest.

„Denken wir nur an die Kraft der Erneuerung, die diese neue Generation von Christen, die von der Freude des Evangeliums geformt und beseelt ist, hervorbringen kann! Ich habe ihnen fünf Wege aufgezeigt, den jungen Leuten: Gebet, Gemeinschaft, Ehrlichkeit, Vergebung und Dienst. Die jungen Leute des Kongo - das ist der Weg, den ich aufgezeigt habe. Möge der Herr ihren Ruf nach Gerechtigkeit erhören!“

Eine ökumenische Friedenspilgerreise

Danach blickte der Papst auf die zweite Etappe der Reise zurück, die ihn gemeinsam mit dem Erzbischof von Canterbury und dem Generalmoderator der Kirche von Schottland in den Südsudan geführt hat: eine Region, die nach wie vor unter Krieg und Gewalt leidet.

„Es handelte sich in der Tat um eine ökumenische Friedenspilgerreise, die gemeinsam mit den Oberhäuptern zweier historisch in diesem Land vertretener Kirchen unternommen wurde: der Anglikanischen Gemeinschaft und der Kirche von Schottland,“ resümierte Franziskus. „Es war der Höhepunkt einer Reise, die vor ein paar Jahren begann und die uns 2019 in Rom mit den südsudanesischen Behörden zusammentreffen ließ, um eine Verpflichtung zur Überwindung des Konflikts und zur Schaffung von Frieden einzugehen. Im Jahr 2019 gab es hier, in der Kurie, zweitägige geistliche Exerzitien mit all diesen Politikern, mit all diesen Leuten, einige von ihnen waren untereinander verfeindet, aber sie waren alle bei diesen Exerzitien. Und das gab Kraft, weiterzumachen.“

Die ökumenische Initiative sei auch ein Zeugnis dafür gewesen, dass Religion immer der Geschwisterlichkeit und dem Frieden verpflichtet ist und niemals der Rechtfertigung von Gewalt dienen darf, betonte der Papst.

„Lasst uns beten, dass die Saat des Reiches Gottes der Liebe, der Gerechtigkeit und des Friedens in der Demokratischen Republik Kongo, im Südsudan und in ganz Afrika aufgehen möge.“

(vaticannews – skr)
 

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08. Februar 2023, 12:41

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