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Papst Franziskus im Südsudan: Abschiedsgruß im Wortlaut

Hier finden Sie die Ansprache, die Papst Franziskus nach der Messe im John-Garang-Mausoleum in Juba am letzten Reisetag seiner Afrikareise gehalten hat, in der offiziellen Übersetzung. Alle Ansprachen des Papstes finden Sie gesammelt in den verschiedenen offiziellen Übersetzungen auf www.vatican.va, der Internetseite des Vatikans.

(Anm.: Er antwortete mit seiner Ansprache auf die Grußworte, die zuvor der Erzbischof von Juba, Stephen Ameyu Martin Mulla, an ihn gerichtet hatte.)

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Danke, lieber Bruder Stephen, für diese Worte. Ich grüße den Präsidenten der Republik sowie alle anwesenden zivilen und religiösen Autoritäten. Ich bin nun am Ende dieser Pilgerreise mit euch angelangt und möchte euch meinen Dank für die Aufnahme, die ich erfahren habe, und für all die Arbeit, die zur Vorbereitung dieses Besuchs, der ein brüderlicher Besuch zu dritt war, geleistet worden ist, zum Ausdruck bringen.

Ich bin euch allen, Brüder und Schwester, dankbar, die ihr in großer Zahl aus verschiedenen Orten hierhergekommen seid, viele von euch haben eine stundenlange, wenn nicht gar tagelange Reise hinter sich! Neben der Zuneigung, die ihr mir entgegengebracht habt, danke ich euch für euren Glauben, für eure Geduld, für all das Gute, das ihr tut, und für all die Mühen, die ihr Gott aufopfert, ohne euch entmutigen zu lassen, da ihr im Stande seid, weiterzugehen. Im Südsudan gibt es eine mutige Kirche, die mit der des Sudan verwandt ist, woran der Erzbischof erinnerte, der die Gestalt der heiligen Josephine Bakhita erwähnte: einer großen Frau, die mit Gottes Gnade das erlittene Leid, in Hoffnung verwandelte. »Die Hoffnung, die ihr geworden war und sie „erlöst“ hatte, durfte sie nicht für sich behalten; sie sollte zu vielen, zu allen kommen«, schrieb Benedikt XVI. (Enzyklika Spe Salvi, 3). Hoffnung ist das Wort, das ich jedem von euch hinterlassen möchte, als ein Geschenk zum Weitergeben, als ein Same, der Früchte trägt. Die Gestalt der heiligen Josephine erinnert uns daran, dass die Hoffnung, insbesondere hier, im Zeichen der Frau steht, und ich möchte allen Frauen des Landes in besonderer Weise danken und sie segnen.

Der Hoffnung möchte ich ein anderes Wort beigesellen, das Wort dieser Tage: Frieden. Mit meinen Brüdern Justin und Iain, denen ich von Herzen danke, sind wir hierhergekommen und werden eure Schritte weiter begleiten, indem wir alles tun, was wir können, um sie zu Schritten des Friedens zu machen, Schritte zum Frieden. Ich möchte den Weg der Versöhnung und des Friedens des ganzen Volkes, aber mit uns dreien, diesen Weg einer anderen Frau anvertrauen. Es ist unsere so liebevolle Mutter Maria, die Königin des Friedens. Sie hat uns mit ihrer fürsorglichen und stillen Anwesenheit begleitet. Ihr, zu der wir jetzt beten, vertrauen wir das Anliegen des Friedens im Südsudan und auf dem gesamten afrikanischen Kontinent an. Der Gottesmutter vertrauen wir auch den Frieden in der Welt an, insbesondere die zahlreichen Länder, die sich wie die schwer leidende Ukraine im Krieg befinden.

Liebe Brüder und Schwestern, wir kehren nun, jeder von uns dreien, nach Hause zurück und tragen euch noch mehr in unserem Herzen. Ich wiederhole: ihr seid in meinem Herzen, ihr seid in unseren Herzen, ihr seid in den Herzen der Christen in der ganzen Welt! Verliert nie die Hoffnung. Und verpasst nicht die Gelegenheit, Frieden zu stiften. Mögen Hoffnung und Frieden in euch einkehren, mögen Hoffnung und Frieden im Südsudan einkehren!

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05. Februar 2023, 09:45