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Auch heute noch werden viele Erkrankte diskriminiert und verstoßen Auch heute noch werden viele Erkrankte diskriminiert und verstoßen  

Papst zum Welt-Lepra-Tag: „Niemanden am Rande lassen“

Anlässlich des diesjährigen Welt-Lepra-Tages ruft Papst Franziskus dazu auf, die Ärmsten nicht zu vergessen und eine integrativere Gesellschaft aufzubauen.

Der Welt-Lepra-Tag solle Anlass sein, „unsere Entwicklungsmodelle zu überprüfen und die durch sie verursachte Diskriminierung anzuprangern und zu korrigieren“, schreibt der Papst in einer an diesem Montag veröffentlichten Botschaft: „Dies ist eine günstige Gelegenheit, um unser Engagement für den Aufbau einer integrativen Gesellschaft zu erneuern, die niemanden am Rande stehen lässt.“

Niemanden zurücklassen

Die Botschaft ist an Teilnehmer eines Symposiums über die Hansen-Krankheit, wie Lepra auch genannt wird, gerichtet. Die Konferenz unter dem Titel „Leave no one behind“ findet an diesem Montag und Dienstag im Päpstlichen Patristischen Institut Augustinianum in Rom statt. Der internationale Welt-Lepra-Tag findet jährlich am letzten Sonntag im Januar statt, 2023 am 29. Januar. Er wurde 1954 von Raoul Follereau, dem „Apostel der Leprakranken“ eingeführt, der damit auf die Not der Betroffenen aufmerksam machen wollte.

Lepra-Kranke erlitten auch heute noch in verschiedenen Teilen der Welt „schwere Menschenrechtsverletzungen“, so der Papst. Die Menschheit habe sich in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt, doch selbst entwickelte Gesellschaften seien unfähig, „die Schwächsten (…) zu begleiten, zu versorgen und zu unterstützen“, kritisiert Franziskus, der eine Gleichgültigkeit gegenüber den Leidenden beklagt.

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Betroffene als Hauptakteure im Kampf um Rechte 

In seiner Botschaft spricht Franziskus allen Erkrankten sein Mitgefühl aus und ruft dazu auf, diese Menschen nicht zu vergessen. Christen müssten sich „an vorderster Front“ für ihre vollständige Integration einsetzen: „Wir dürfen diese Krankheit nicht ignorieren, von der leider immer noch so viele Menschen betroffen sind, vor allem in ärmeren sozialen Verhältnissen.“ Wesentlich dabei sei, dass Betroffene als „Hauptakteure“ in dem Kampf um ihre Rechte und um gesellschaftliche Teilhabe anerkannt würden.

Das Internationale Symposium über die Hansen-Krankheit „Leave no one behind“ (wörtlich übersetzt: Niemanden zurücklassen) wird vom Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen gefördert. Weiter beteiligt sind die „Sasakawa Health Foundation“, die französische „Fondation Raoul Follereau“ und die italienische Vereinigung der „Amici di Raoul Follereau“.

(vatican news – pr)
 

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23. Januar 2023, 10:30