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Papst Franziskus und die Delegation des Europäischen Instituts für Internationale Studien Papst Franziskus und die Delegation des Europäischen Instituts für Internationale Studien   (ANSA)

Papst: „Können uns nicht leisten, im Kampf für Frieden nachzulassen“

„Die Einstellung der Waffenproduktion für ein einziges Jahr könnte das Problem des Hungers in der ganzen Welt lösen“: Das betonte Papst Franziskus mit Blick auf den weltweiten Wehr-Etat gegenüber einer Delegation des Europäischen Instituts für Internationale Studien in Salamanca, die er an diesem Donnerstag im Vatikan empfing.

„Der Krieg ist schrecklich“, wiederholte Franziskus vor seinen Besuchern. In den letzten hundert Jahren habe die Menschheit gleich drei Weltkriege erlebt, nämlich „den von 1915-18, den von '45 und den von heute“, unterstrich er in seiner spanischen Ansprache, die von zahlreichen spontanen Einschüben durchsetzt war: „Die Waffentechnologie hat einen Punkt erreicht, an dem es möglich ist, mit einer einzigen Bombe eine Stadt wie diese hier zu vernichten. Deshalb muss der Kampf für Völkerverständigung und Frieden unermüdlich sein, wir können es uns nicht leisten, dabei nachzulassen“, fügte er besorgt hinzu.

Leider sei die Kriegstreiberei nur allzu tief in der menschlichen Art eingeschrieben, so Franziskus: „Weil die erste Reaktion, die wir haben, ist, den Stein zu nehmen und ihn auf den anderen zu werfen, den Krieg zu erklären. Und dann verhandeln." Es gebe hingegen einen direkteren und besseren Weg, entgegnete er: „Befrieden ist einfacher, das spart zwei Schritte!“

Das Grauen der jungen Opfer

In seiner Rede erwähnte Franziskus auch die Kriegsgedächtnisstätte von Redipuglia, die er 2014 besucht hatte – „ich weinte wie ein Kind“ - und den amerikanischen Friedhof von Anzio. Das junge Alter der Gefallenen habe ihn besonders betroffen gemacht, so der Papst, der auch an den 60. Jahrestag der Landung in der Normandie erinnert, „die der Anfang vom Ende des Nazismus war“ und bei der „30.000 Jungen am Strand starben“. Doch es scheine, dass die Menschheit die Lektion nicht lernen wolle: „Ich glaube, dass wir reagieren müssen, der Krieg ist schrecklich. Und wir müssen etwas Neues gegen dieses Scheitern unternehmen, daraus eine Lektion für das Leben ziehen“, so der Appell des Kirchenoberhauptes.

Ein Augenblick der Audienz
Ein Augenblick der Audienz

Denn das, was ein Scheitern und eine Schande scheine, könne sich in einen Sieg verwandeln, zeigte sich Franziskus überzeugt: „Wie? Wenn wir mit unserem Gebet und unserer Arbeit in der Lage sind, Lösungen zu finden, Willen zu vereinen und Zeugnis davon abzulegen, dass Liebe, Geschwisterlichkeit und wahrer Humanismus, der aus dem Glauben wächst, den Hass, die Ablehnung und die Brutalität überwinden“, so Franziskus, der seine Gäste abschließend nochmals darauf einschwor, in ihren Anstrengungen für eine friedliche Welt nicht nachzulassen.

(vatican news)

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26. Januar 2023, 12:13