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Tausende nehmen in St. Peter Abschied von Benedikt XVI.

Seit Montagfrüh ist der Leichnam von Benedikt XVI. im Petersdom aufgebahrt. Tausende von Menschen nehmen Abschied vom emeritierten Papst, der am Silvestertag im Alter von 95 Jahren in Rom verstorben ist. Beigesetzt wird Benedikt im früheren Grab seines Vorgängers Johannes Paul II.. Das bestätigte Vatikansprecher Matteo Bruni am Montag.

Laut dem vatikanischen Presseamt kamen bis 19 Uhr diesen Montag 65.000 Menschen in den Petersdom, vor 12 Uhr am Dienstag waren es bereits weitere 25.000. Schon vor der Öffnung der Basilika bildete sich eine lange Schlange von Menschen auf der Via della Conciliazione, die dem 2013 von seinem Amt zurückgetretenen Papst die letzte Ehre erweisen wollten. Noch bis Mittwochabend um 19 Uhr ist der Petersdom für Trauergäste geöffnet, die am aufgebahrten Leichnam des Papstes aus Deutschland kurz innehalten oder beten wollen.

Wie im Fall seines Vorgängers Johannes Paul II. 2005 ist auch der Leichnam Benedikts vor dem Hauptaltar der Peterskirche und der sogenannten „Confessio“ aufgebahrt, angetan mit einem roten Messgewand, die bischöfliche Mitra auf dem Kopf. Zu beiden Seiten halten Schweizergardisten die Ehrenwache.

Schweizergardisten halten Ehrenwache

Zu den ersten Gästen am aufgebahrten Leichnam des früheren Papstes gehörte die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni.; kurz darauf kam auch der italienische Präsident Mattarella. Benedikt XVI./Joseph Ratzinger war von 2005 bis 2013 Oberhaupt der katholischen Kirche.

Am Sonntag war Benedikts Leichnam einen Tag lang in der Kapelle seiner Residenz „Mater Ecclesiae“ in den Vatikanischen Gärten aufgebahrt worden; dort hat der emeritierte Papst fast zehn Jahre lang zurückgezogen gelebt, und dort ist er am Samstag verstorben. Vatikanmitarbeiter konnten den Samstag über in „Mater Ecclesiae“ Abschied von Benedikt nehmen.

Unser Video: Die Überführung des Leichnams von Benedikt XVI. in den Petersdom

Die Überführung des Leichnams in die Petersbasilika wurde am frühen Montagmorgen unter Ausschluss der Öffentlichkeit durchgeführt; Kardinal Mauro Gambetti, der Hausherr des Petersdoms, hielt einen kurzen Ritus, als die Prozession mit den sterblichen Überresten Benedikts unter der Kuppel des Michelangelo eintraf.

Er stand dem Verstorbenen bis zum Schluss zur Seite: Erzbischof Georg Gänswein am Montag im Petersdom
Er stand dem Verstorbenen bis zum Schluss zur Seite: Erzbischof Georg Gänswein am Montag im Petersdom

Auch Bundeskanzler Scholz und Söder sowie mehrere deutsche Bischöfe werden an Totenmesse teilnehmen

Am Donnerstag um 9.30 Uhr wird Papst Franziskus auf dem Petersplatz die Totenmesse für seinen Vorgänger zelebrieren; anschließend wird Benedikt in den Grotten von St. Peter beigesetzt. An diesem Dienstag wurde bekannt, dass aus Deutschland auch Bundeskanzler Olaf Scholz am Donnerstag am Trauergottesdienst für den verstorbenen emeritierten Papst Benedikt XVI. in Rom teilnehmen wird. Das teilte ein Regierungssprecher am Dienstag in Berlin mit.  Ebenfalls aus der Bundesrepublik werden u.a. der bayerische Ministerpräsident Markus Söder, der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sowie die Kardinäle Reinhard Marx (München) und Rainer Maria Woelki (Köln) zur Totenmesse anreisen. 

Bayerische Gebirgschützen wollen zum Requiem

Außerdem wollen die bayerischen Gebirgsschützen mit rund 200 Mann am Requiem für den am Silvestertag verstorbenen Benedikt XVI. in Rom teilnehmen. Das sagte der Vorsitzende des Bunds Bayerischer Gebirgsschützen-Kompanien, Martin Haberfellner, am Montag auf Anfrage der deutschen Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Er selbst, sein Stellvertreter Hans Baur und zwei weitere Kollegen würden in der Delegation von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mitfliegen. Weiter sei geplant, dass am Mittwoch fünf Busse mit Mitgliedern aus unterschiedlichen Kompanien Richtung Italien aufbrechen. Dabei sein würden auf alle Fälle Vertreter der Kompanien Traunstein und Tegernsee, sagte Haberfellner. Bei letzterer war Benedikt mehr als 20 Jahre Ehrenmitglied.

Jede der insgesamt 47 Kompanien in Bayern hat ihre eigene „Montur". Sie basiert auf der im jeweiligen Heimatort ortstypischen Tracht, zu der immer auch ein markanter Hut gehört. Ihre Waffen bringen die Schützen nicht mit, dies sei der Situation nicht angemessen. Die Gebirgsschützen verstehen sich als Hüter von Brauchtum, Tradition und bayerischer Lebenskultur. Ihr Bekenntnis zum „angestammten Glauben", wie es auf ihrer Internetseite heißt, zeigen sie durch Paradedienste und Ehrenbegleitung des Allerheiligsten bei Fronleichnamsprozessionen oder bei weiteren lokal üblichen Prozessionen und Wallfahrten.

Radio Vatikan wird die Totenmesse am Donnerstag live mit deutschem Kommentar übertragen.

*Letzte Aktualisierung: 3.1.2023 14:00 Uhr

(vatican news – sk)

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02. Januar 2023, 09:40