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Franziskus: „Mit dem Krieg sind wir alle besiegt“

Papst Franziskus hat sein Plädoyer für Frieden in der Ukraine erneuert. Mit dem Krieg seien „wir alle besiegt“, sogar „diejenigen, die nicht daran beteiligt waren und die in feiger Gleichgültigkeit diesem Grauen zusahen, ohne friedensstiftend einzugreifen“, so das Kirchenoberhaupt im Vorwort zu einem Buch, das alle seine Wortmeldungen zum Ukraine-Krieg seit Februar 2022 gesammelt vorlegt.

Neuerlich wies Franziskus die Vorstellung eines „gerechten Krieges“ zurück. Christen hätten im Gegenteil den Auftrag, den „Gott des Friedens, der Liebe und der Hoffnung“ zu verkünden. „Die Schrecken des Krieges, eines jeden Krieges, beleidigen den heiligsten Namen Gottes“, hielt der Papst fest. Wie jede andere militärische Auseinandersetzung sei Russlands Ukraine-Feldzug „nichts als ein Weg in den Tod, der nur einigen wenigen vorgaukelt, sie seien die Sieger“.

Franziskus warnte in seinem Text abermals vor einer „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ und erklärte, dieser Krieg dürfe niemanden kalt lassen. „Wir alle, in welcher Rolle auch immer, haben die Pflicht, Menschen des Friedens zu sein. Niemand ist ausgeschlossen! Niemand hat das Recht, wegzuschauen.“ Der „dritte Weltkrieg in Stücken“ habe sich „vor unseren Augen dramatisch zu einem totalen dritten Weltkrieg entwickelt“, und niemand dürfe dies „als fast selbstverständlich hinnehmen“.

Bei jeder Generalaudienz seit 24. Februar 2022 lanciert Franziskus Friedensappelle für die Ukraine
Bei jeder Generalaudienz seit 24. Februar 2022 lanciert Franziskus Friedensappelle für die Ukraine

Franziskus machte sich auch den Appell von Papst Pius XII. zu eigen, den dieser vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs lanciert hatte: „Mit dem Frieden ist nichts verloren, doch mit dem Krieg kann alles verloren sein. Die Menschen sollen zum Verstehen zurückkehren. Sie sollen die Verhandlungen wieder aufnehmen. Wenn sie mit gutem Willen und unter Achtung der Rechte des anderen verhandeln, werden sie feststellen, dass aufrichtige und aktive Verhandlungen einem ehrenhaften Erfolg nie im Wege stehen".

Franziskus dankte dem Autor des Buches, dem italienischen Vatikan-Berichterstatters Francesco Antonio Grana, für das Zusammenstellen seiner Worte zum Frieden in der Ukraine. Seit dem Überfall Russlands auf sein Nachbarland am 24. Februar 2022 hat sich der Papst jede Woche bei Generalaudienzen und Angelusgebeten öffentlich zu dem Konflikt in Osteuropa geäußert. Seine Worte seien ihm angesichts der Bilder und Berichte über diese „unermessliche Tragödie“ „aus dem Herzen geflossen“, erklärte der Papst. Er bezeichnete das Werk als „eine Art Kriegstagebuch“, das aber die Hoffnung wach halte, dass daraus bald ein „Friedenstagebuch“ werde.

Das Buch des Herausgebers Francesco Antonio Grana trägt den italienischen Originaltitel „Un’enciclica sulla pace in Ucraina" und ist im Verlag Edizioni Terra Santa erschienen.

(vatican news – gs)

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05. Dezember 2022, 10:41