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Papst: „Wir müssen das Zuhören in der Kirche entwickeln“

„Die Synode ist ein Weg der geistlichen und kirchlichen Unterscheidung, der vor allem in der Anbetung, im Gebet, im Kontakt mit dem Wort Gottes und nicht durch unseren eigenen Willen, unsere eigenen Ideen oder unsere eigenen Pläne vollzogen wird.“

Daran hat Papst Franziskus diesen Freitag bei einer Audienz für Teilnehmer einer Pastoraltagung frankophoner katholischer Gemeinschaften in der Welt erinnert. Ausgehend vom Thema der Pastoraltagung, dem synodalen Prozess in der Kirche, teilte Franziskus bei der Audienz im Vatikan einige Gedanken zum Thema. Er ging dabei vom Bericht der Apostelgeschichte aus, der von der Gemeinschaft der Jünger und deren gemeinsamen Gebet erzählt. Die christliche Urgemeinde hebt Papst Franziskus immer wieder als positives Beispiel von Synodalität hervor.

Synodalität setzt Zuhören voraus

Gebet sei notwendig, „um zu hören, was der Geist der Kirche sagen will“, erinnerte der Papst. Im engen „Kontakt mit dem Wort Gottes“ könne ein „Weg der geistlichen und kirchlichen Unterscheidung“ beschritten werden.

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„Synodalität setzt das Zuhören voraus: Wir müssen das Zuhören in der Kirche entwickeln. Auf diese Weise zeigt Gott uns den Weg, dem wir folgen sollen, indem er uns aus unseren Gewohnheiten herausführt und uns auffordert, neue Wege zu gehen wie Abraham. Wir müssen Gott zuhören, wenn er zu uns spricht, und dürfen ihn nicht nur abgelenkt hören. (…) Es ist das Hören auf sein Wort, das uns zur Unterscheidung befähigt und uns erleuchtet.“

Die Unterscheidung sei „Herzstück und Grundlage der Synodalität“. Wenn sie fehle, liefen wir Gefahr, die Synode, die „eine Zeit der Gnade“ sei, auf eine kirchliche Versammlung, ein Studienkolloquium oder „eine Art Parlament“ zu reduzieren, warnte der Papst einmal mehr.

Synode ist kein Parlament

„Die Synode ist kein Parlament, das möchte ich klarstellen, sie ist etwas anderes. Warum ist sie kein Parlament? Weil die wichtigste Figur auf der Synode der Heilige Geist ist. Wir sprechen, aber es ist kein Parlament. Die Synode ist ein Moment der Gnade, ein Prozess, der vom Geist geleitet wird, der alles neu macht, der uns von der Weltlichkeit, von unserer Verschlossenheit, von unseren sich wiederholenden pastoralen Mustern und von der Angst befreit.“

„Ein Prozess, der vom Geist geleitet wird, der alles neu macht, der uns von der Weltlichkeit, von unserer Verschlossenheit, von unseren sich wiederholenden pastoralen Mustern und von der Angst befreit“

Die Synode fordere uns auf, „uns zu fragen, was Gott uns in dieser Zeit, heute, sagen will und in welche Richtung er uns führen möchte“, so Franziskus. Und er warnte vor einer nostalgischen Rückkehr zu Vergangenem: „Gott, was sagt er mir heute? Heute, nicht gestern. Seien Sie keine ,Rückwärtslaufenden`, die zurück ins Gestern gehen.. Nein, heute, mit Blick in die Zukunft!“

Erneuerung durch Öffnung der Herzen

Das Hören des Geistes verflüchtigte die Angst, es mache sprachfähig und lasse menschliche Widerstände überwinden, fuhr der Papst mit Verweis auf das Pfingstwunder fort. Das Wirken des Geistes habe die Herzen der Jünger „erweitert und geöffnet“:

„Es ist diese Veränderung der Herzen, die es uns ermöglichen wird, die Welt zu verändern und das Gesicht der Kirche zu erneuern. Der Geist, der in uns wohnt, schützt uns vor innerer Überalterung und macht uns mutig, allen das Evangelium auf immer neue Weise zu bringen.“

(vatican news – pr)
 

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14. Oktober 2022, 13:41