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Der Ort der Explosion im Beiruter Hafen Der Ort der Explosion im Beiruter Hafen 

Papst Franziskus: Appell für den Libanon

Papst Franziskus hofft darauf, dass der Libanon aus seiner schweren politischen und wirtschaftlichen Krise wieder herausfindet. Das sagte er an diesem Mittwoch bei seiner Generalaudienz in Rom.

„Morgen (Donnerstag) jährt sich zum zweiten Mal die schwere Explosion im Hafen von Beirut. Darum denke ich an die Familien der Opfer dieses verheerenden Ereignisses und an das geliebte libanesische Volk.“ Bei der Explosion eines Lagergebäudes sind am 4. August 2020 214 Menschen ums Leben gekommen; Tausende wurden verletzt und Teile der Stadt – darunter vor allem ein christliches Stadtviertel – in Schutt und Asche gelegt.

„Ich bete darum, dass jeder Trost im Glauben finden möge, aber auch in der Gerechtigkeit und in der Wahrheit, die niemals versteckt werden darf!“ Damit stellt sich der Papst hinter Forderungen libanesischer Kirchenleute, die Hintergründe der Explosion von 2020 untersuchen zu lassen. Die Sache ist heikel, weil einige der Iran-nahen Hisbollah eine Mitschuld an der Katastrophe zuschreiben.

Franziskus letztes Jahr mit dem libanesischen Präsidenten Michel Aoun
Franziskus letztes Jahr mit dem libanesischen Präsidenten Michel Aoun

Korrupte Eliten, Mangel an Brot und Treibstoff

Eigentlich hatte der Papst den Libanon in diesem Sommer besuchen wollen. Bisher gibt es aber noch kein Datum für die von Franziskus dringend gewünschte Reise. Benedikt XVI. hat 2012 den Zedernstaat besucht – die letzte Auslandsreise des Papstes aus Deutschland. Die maronitische Kirche im Libanon ist die größte katholische Gemeinschaft des ganzen Nahen Ostens.

Zum Nachhören: Papst-Appell für den Libanon - Radio Vatikan

„Ich hoffe, dass der Libanon mit Hilfe der internationalen Gemeinschaft weiter Fortschritte macht auf dem Weg der Wiedergeburt. Möge er dabei seiner Berufung treu bleiben, Land des Friedens und des Pluralismus zu sein, wo verschiedene Religionsgemeinschaften geschwisterlich zusammenleben können.“

Korrupte Eliten, Mangel an Brot, Medikamenten und Benzin – das ist das Bild, das der Libanon (einst die „Schweiz des Nahen Ostens“) heute bietet. Der erste Frachter mit Mais, der den ukrainischen Hafen Odessa verlassen konnte, steuert nicht von ungefähr den Libanon an: Hier sind die Preise für Nahrungsmittel stark gestiegen.

(vatican news – sk)
 

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03. August 2022, 10:17