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Franziskus im Ukraine-Krieg: Der Friedensmahner

Sechs Monate Krieg in der Ukraine. Papst Franziskus hat seither bei fast allen Angelusgebeten und zahllosen weiteren öffentlichen Auftritten zum Frieden in Europa gemahnt. An die Stelle der „teuflischen und perversen Logik" der Waffen will er Geschwisterlichkeit gesetzt wissen.

Einen „grausamen und sinnlosen Krieg“ nannte der Papst den russischen Überfall auf das Nachbarland, ein Krieg, der „eine Niederlage für uns alle darstellt“. (Angelus 27. März 2022). Franziskus rief zu einer Umkehrung der Perspektive, sprach davon, „dass man den Krieg besiegen muss“ (Generalaudienz 23. März 2022), beklagte, dass die menschliche „Fantasie immer mehr auf die Vorstellung einer Endkatastrophe ausgerichtet ist“, die uns auslöschen, etwa durch einen Atomkrieg“ (Generalaudienz 16. März 2022). „Die Waffen nieder!“, zitierte der Papst die österreichische Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner (1843-1914) und rief zu einem Waffenstillstand auf, auch unter Opfern, zugunsten des Lebens. „Denn was für ein Sieg ist der, der eine Fahne auf einem Trümmerhaufen aufpflanzt?“ (Angelus 10. April 2022). „Der Geist des Herrn befreie uns alle von diesem Bedürfnis nach Selbstzerstörung, das zum Ausdruck kommt, wenn man einen Krieg führt” (Generalaudienz, 23. März 2022).

Krieg - unmenschlich und gotteslästerlich

Der Krieg ist in der Tat ein sinnloser „Ort des Todes, wo Väter und Mütter ihre Kinder begraben, wo Männer ihre Brüder töten, ohne sie je gesehen zu haben, wo die Mächtigen entscheiden und die Armen sterben". Es ist ein Wahnsinn, für den es keine Rechtfertigung gibt", sagte Franziskus und dachte auch an die vielen Kinder, die seit Beginn des Konflikts vertrieben wurden: Der Krieg „zerstört nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft einer Gesellschaft. Es bedeutet, die Zukunft zu zerstören und ein dramatisches Trauma bei den Kleinsten und Unschuldigsten unter uns zu verursachen". All das, so der Papst weiter, „ist unmenschlich! Ja, es ist sogar ein Sakrileg, denn es richtet sich gegen die Heiligkeit des menschlichen Lebens, vor allem gegen das wehrlose menschliche Leben, das es zu achten und zu beschützen, nicht aber zu beseitigen gilt, und das den Vortritt vor jeder Strategie hat! Vergessen wir nicht: es ist eine unmenschliche und frevelhafte Grausamkeit!“ (Angelus 20. März 2022)

„Die Welt braucht Frieden“

„Die Welt braucht Frieden“, wie Papst Franziskus nicht müde wird zu sagen. „Kein Frieden, der auf dem Gleichgewicht der Waffen, auf gegenseitiger Furcht beruht. Nein, das ist nicht möglich. Das ist ein Rückschritt in der Geschichte um siebzig Jahre. Die Ukraine-Krise hätte eine Herausforderung für weise Staatsmänner sein sollen, die im Dialog eine bessere Welt für die neuen Generationen aufbauen können, sie kann es aber – wenn man will – immer noch werden. Mit Gottes Hilfe ist das immer möglich! Aber wir müssen von politischen, wirtschaftlichen und militärischen Machtstrategien zu einem globalen Friedensprojekt übergehen: nein zu einer Welt, die zwischen konkurrierenden Mächten geteilt ist; ja zu einer Welt, die zwischen Völkern und Zivilisationen geeint ist, die sich gegenseitig respektieren.“ (Angelus 3. Juli 2022)

(vatican news – gs)

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23. August 2022, 15:58