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Papst: Migranten leisten grundlegenden Beitrag für Gastländer

In einem Video, das mit Blick auf den kommenden 108. Welttag des Migranten und Flüchtlings veröffentlicht wurde, weist Papst Franziskus auf das „enorme Potential“ hin, das Migranten in sich tragen. Es handelt sich bereits um das dritte Video, das im Rahmen der Kampagne durch das Dikasterium für die ganzheitliche menschliche Entwicklung veröffentlicht wurde. An diesem Freitag jährt sich die Reise des Papstes nach Lampedusa zum neunten Mal.

Der Welttag des Migranten und Flüchtlings fällt in diesem Jahr auf den 25. September und steht unter dem Motto: „Mit Migranten und Flüchtlingen die Zukunft bauen“. In dem neuen Video erinnert der Papst nun daran, dass Migranten einen entscheidenden Beitrag für die Wirtschaft in den aufnehmenden Gesellschaften leisten könnten. Das Potential, das in ihnen schlummere, warte nur darauf, „sich auszudrücken“, wenn man ihnen „eine Möglichkeit“ dazu gebe. „Wie können wir die Entwicklung dieses Potentials der Migranten und Flüchtlinge fördern?“, fragt der Papst in dem Video, in dem unter anderem auch die Geschichte einer nach Kenia geflohenen Südsudanesin erzählt wird, die auf vielfältige Weise ihren Beitrag für die Gemeinschaft im Gastland leistet.

„Wo ist dein Bruder?“

Am 8. Juli 2013 hatte Papst Franziskus seine überhaupt erste Pastoralreise nach seiner Wahl nach Lampedusa unternommen. Dort fragte er in seiner Predigt: „Wo ist dein Bruder?“, doch diese Frage gelte nicht den anderen, sondern jedem einzelnen von uns, mahnte Franziskus. Die „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ habe uns die Fähigkeit geraubt, zu weinen, uns gleichgültig gegenüber dem Schicksal unserer Geschwister gemacht.

Papst Franziskus wirft vor Lampedusa einen Blumenkranz ins Meer (8.7.2013)
Papst Franziskus wirft vor Lampedusa einen Blumenkranz ins Meer (8.7.2013)

„Bitten wir den Herrn”, so Franziskus in seiner Predigt weiter, „dass er austilge, was von Herodes auch in unserem Herzen geblieben ist; bitten wir den Herrn um die Gnade, über unsere Gleichgültigkeit zu weinen, zu weinen über die Grausamkeit in der Welt, in uns, auch in denen, die in der Anonymität sozioökonomische Entscheidungen treffen, die den Weg bereiten zu Dramen wie diesem. ,Wer hat geweint?‘ Wer hat heute in der Welt geweint?“, so der Papst bei der Messe auf dem Sportplatz „Arena“ von Salina. Zuvor hatte er in Gedenken an die bei der Überfahrt ertrunkenen Migranten einen Blumenkranz ins Meer geworfen. Nach wie vor kommt es auf dem offenen Meer vor der Insel immer wieder zu Bootsunglücken, bei denen zahlreiche Migranten sterben.

Kampagne zur Wahrnehmung verschiedener Aspekte von Migration

In diesem Jahr hat das von Kurienkardinal Czerny geleitete zuständige Dikasterium im Vatikan eine Kampagne konzipiert, in deren Verlauf mit sechs Unterbotschaften der Beitrag von Migranten für das gemeinschaftliche Leben beleuchtet werden soll. 

(vatican news - cs)

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08. Juli 2022, 13:01