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Eine Seniorin in den Trümmern ihres Hauses: Bakhmut im Donbass, am 22. Mai Eine Seniorin in den Trümmern ihres Hauses: Bakhmut im Donbass, am 22. Mai 

Ukraine: Papst warnt vor Rückfall in Zeit des Kalten Kriegs

Papst Franziskus hat einmal mehr eindringlich für den Beginn eines Friedensdialogs für die Ukraine geworben. Wer nur auf Rüstungsgleichgewicht setze, lasse die Welt in die Zeit vor siebzig Jahren zurückkehren.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Das sagte der Papst bei seinem Angelusgebet an diesem Sonntag vor etwa 15.000 Menschen am Petersplatz in Rom.

„Wir beten auch weiterhin für den Frieden in der Ukraine und auf der ganzen Welt. Ich appelliere an die Verantwortlichen der Nationen und der internationalen Organisationen, auf die Tendenz, dass Konflikte angeheizt werden, zu reagieren.“

In einem Interview mit einer argentinischen Nachrichtenagentur, das am Freitag veröffentlicht wurde, hatte Franziskus namentlich Enttäuschung über die blasse Rolle der UNO angesichts des Ukraine-Kriegs geäußert.

„Die Welt braucht Frieden – keinen Frieden allerdings, der auf Rüstungs-Gleichgewicht beruht“

„Die Welt braucht Frieden – keinen Frieden allerdings, der auf Rüstungs-Gleichgewicht beruht, auf Angst voreinander. Nein, das geht nicht! Das würde bedeuten, das Rad der Geschichte um siebzig Jahre zurückzudrehen. Die Krise in der Ukraine hätte eine Aufgabe für weise Personen sein müssen – aber wenn man will, kann sie das noch immer werden. Weise Personen, die in der Lage sind, im Dialog eine bessere Welt für die neuen Generationen aufzubauen.“

Beim Angelusgebet
Beim Angelusgebet

In einem aufsehenerregenden Interview hatte der Papst nicht lange nach Beginn der russischen Invasion im Nachbarland gemutmaßt, diese sei vielleicht teilweise auf das „Gebell der Nato“ vor den Toren Moskaus zurückzuführen. Zum Nato-Gipfel vor ein paar Tagen in Madrid hat sich Franziskus nicht direkt geäußert. Aber sein Werben um einen Friedensdialog für die Ukraine lässt sich auch auf dieser Folie lesen.

Übergehen zu einem globalen Friedensprojekt

„Mit Gottes Hilfe ist das immer möglich! Aber dazu muss man von den Strategien der politischen, wirtschaftlichen und militärischen Macht zu einem Projekt des globalen Friedens übergehen. Nein zu einer gespaltenen Welt, in der sich Mächte gegenseitig bekämpfen! Ja zu einer geeinten Welt von Völkern und Zivilisationen, die sich gegenseitig respektieren!“

(vatican news)

Zum Nachhören: Friedensappell des Papstes für die Ukraine - ein Beitrag von Radio Vatikan

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03. Juli 2022, 12:23