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Vertreter Indigener aus Kanada trafen Papst Franziskus im April 2022 Vertreter Indigener aus Kanada trafen Papst Franziskus im April 2022 

Papst Franziskus zu Kanada: Reise der Buße

Kommenden Sonntag will Papst Franziskus nach Kanada fliegen. Es handele sich dabei um eine „Reise der Buße", erklärte das Kirchenoberhaupt diesen Sonntag. „Wie ihr wißt, komme ich besonders um im Namen Jesu die indigenen Völker zu treffen und zu umarmen", sagte Franziskus. Im 19. und 20. Jahrhundert hatte eine zwangsweise Umerziehung kanadischer Ureinwohner in sogenannten „Residential Schools“ zu Leid und Missbrauch geführt. Auch Katholiken waren beteiligt.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Papst Franziskus ging auf die dunkle Vergangenheit der katholischen Kirche in Kanada bei seinem Angelus-Gebet diesen Sonntag konkret ein: „Leider haben sich in Kanada viele Christen, darunter auch Ordensleute, an der kulturellen Umerziehungspolitik beteiligt, die in der Vergangenheit die Ureinwohner auf verschiedenste Weise schwer geschädigt haben", sagte das Kirchenoberhaupt. 

„Leider haben sich in Kanada viele Christen, darunter auch Ordensleute, an der kulturellen Umerziehungspolitik beteiligt, die in der Vergangenheit die Ureinwohner auf verschiedenste Weise schwer geschädigt haben“

Radio Vatikan Podcast: Papst Franziskus beim Angelus zu Kanada: Reise der Buße

„So Gott will", werde er vom 24. bis 30. Juli nach Kanada reisen, sagte Franziskus, der Anfang des Monats eine geplante Afrikareise aus gesundheitlichen Gründen auf unbestimmte Zeit hatte verschieben müssen. Die Kanada-Visite hatte der Papst im April angekündigt. Daran erinnerte Franziskus diesen Sonntag noch einmal:

„Jüngst habe ich im Vatikan einige Gruppen, Vertreter indigener Völker, empfangen, denen ich meinen Schmerz und meine Solidarität ausgedrückt habe, angesichts des Bösen, das sie erlitten haben. Und nun schicke ich mich an, eine Pilgerreise der Buße zu unternehmen, die wie ich hoffe, mit der Gnade Gottes einen Beitrag leisten kann auf dem bereits eingeschlagenen Weg der Heilung und Versöhnung."

„Nun schicke ich mich an, eine Pilgerreise der Buße zu unternehmen, die wie ich hoffe, mit der Gnade Gottes einen Beitrag leisten kann auf dem bereits eingeschlagenen Weg der Heilung und Versöhnung“

Bei den Treffen mit den Indigenen-Vertretern im April hatte der Papst bereits für den Missbrauch und die Gewalt zu Lasten der Kinder von Indigenen in kirchlich geführten Heimen um Vergebung gebeten. Seine Pilgerreise der Buße will er kommenden Sonntag antreten. Franziskus dankte allen, die die Reise vorbereiten und rief alle zur Begeleitung der Reise im Gebet auf. 

Sechs Tage will Papst Franziskus in Kanada sein, um Indigenen-Vertreter, den lokalen Klerus, Jugendliche und ältere Menschen zu treffen. In Edmonton und in Quebec ist eine Papstmesse geplant. Auch ein Treffen mit ehemaligen Schülern der früheren „Residential Schools“ ist vorgesehen. In diesen staatlich finanzierten Einrichtungen, die teils auch durch kirchliche Träger betrieben wurden, waren Kinder Indigener untergebracht. Dort waren sie physischem und psychischem Missbrauch sowie Umerziehungsmaßnahmen ausgesetzt. Die Entdeckung von Massengräbern auf den Geländen der Heime hatte weltweit für Entsetzen gesorgt.

(vatican news-sst)

 

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17. Juli 2022, 13:12