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Der Papst bei der Audienz im Vatikan Der Papst bei der Audienz im Vatikan 

Papst an Ordensoberinnen: Verwundbarkeit annehmen

In Anbetracht des Themas, das die Ordensoberinnen für ihre Versammlung gewählt haben, hat Papst Franziskus darauf hingewiesen, „Verwundbarkeit auf dem synodalen Weg“ anzunehmen. Das steht im Redetext, den der Papst den Audienzteilnehmerinnen diesen Donnerstag überreichen ließ.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Die Internationale Union der Ordensoberinnen (UISG)  tagt noch bis Freitag zum Thema Synodalität und das „Umarmen der menschlichen Zerbrechlichkeit" in Zeiten der Krise. Papst Franziskus kam zur Audienz mit den Ordensfrauen diesen Donnerstag im Rollstuhl. Dennoch fehlte es ihm nicht an guter Laune. Auf seinem Platz angekommen, sprach Franziskus zunächst auf Spanisch und sagte, er werde die vorbereitete Rede, die „neun Seiten“ lang sei nicht verlesen. „Was soll ich tun, es lesen und ihr schlaft? Oder stellt ihr mir Fragen?“, so Franziskus.

Das Kirchenoberhaupt leidet seit einigen Tagen an starken Schmerzen im rechten Knie, die ihm große Schwierigkeiten beim Gehen bereiten. Die Ärzte rieten, die Gliedmaßen so weit wie möglich zu schonen, was auch erklärt, warum er an diesem Donnerstag in einem Rollstuhl zu dem Treffen in die Audienzhalle kam. Das teilte das Presseamt des Vatikans gegenüber Journalisten mit.

Knie-Op derzeit ausgeschlossen

Der Papst habe bisher den Rollstuhl nur für kurze Strecken benutzt und werde dies auch in den kommenden Tagen tun. Die Hypothese einer Knieoperation wurde derweil ausgeschlossen. Nach Angaben des Pressesaals des Vatikans bleibt die Agenda des Papstes vorerst unverändert.

In dem Text, den der Papst an die Ordensoberinnen überreichte, schreibt der Papst über die Bedeutung des synodalen Weges in der Kirche:

„Um dem Weg und dem Geist der Synode treu zu bleiben, ist es notwendig, über den Bereich unserer eigenen Institute und der Internationalen Vereinigung der Generaloberen selbst hinauszugehen. Dies ist ein Weg, den Sie bereits gehen, und ich ermutige Sie, ihn weiterzugehen. Ich bitte Sie auch um eine enge Zusammenarbeit mit der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens. Die kirchliche Gemeinschaft, die Vielfalt der Berufungen und Charismen und die Begegnung, auch wenn sie manchmal ermüdend ist, bereichern uns immer.“

Das Kirchenoberhaupt warb für eine demütige „Haltung des Dienens“, auch in den katholischen Orden. „Wir hatten uns daran gewöhnt, durch unsere Zahlen und unsere Werke bedeutend zu sein, relevant und gesellschaftlich angesehen.“ Die gegenwärtige Krise aber habe die Zerbrechlichkeit aufgedeckt. Man müsse akzeptieren, inzwischen in der Minderheit zu sein, so der Papst. Es gehe nicht darum, sich angesichts der eigenen Wunden zurückzuziehen. Vielmehr solle sich die Kirche für einen würdigen, heilsamen Austausch öffnen. Dabei sollten Ideologien jedweder Art gemieden werden, warnte Franziskus. Denn diese „verstümmeln das Evangelium“.

(vatican news)

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05. Mai 2022, 13:11