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Die Päpstlichen Missionswerke sind weltweit in 150 Ländern vertreten - wie hier im Bistum Lolo in der Demokratischen Republik Kongo Die Päpstlichen Missionswerke sind weltweit in 150 Ländern vertreten - wie hier im Bistum Lolo in der Demokratischen Republik Kongo 

Papst an Missionswerke: Zeugnis geben, nicht Proselytismus betreiben

Christliche Mission bedeutet, dass man sein Leben nicht auf sich selbst, sondern auf Jesus konzentriert: Das schreibt Franziskus in der Botschaft, die er an diesem Montag an die derzeit in Lyon tagende Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke gerichtet hat.

Tiziana Campisi und Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Kurz vor der Seligsprechung der französischen Missionarin Pauline Jaricot (1799-1862) am kommenden Sonntag hat der Papst die besondere Bedeutung der kirchlichen Mission herausgestellt.

„Pauline Jaricot pflegte zu sagen, dass die Kirche von Natur aus missionarisch ist und daher jeder Getaufte eine Mission hat. Dieses Bewusstsein zu leben, ist der erste Dienst der Päpstlichen Missionswerke": Daran erinnert das Kirchenoberhaupt in seiner Botschaft an die Päpstlichen Missionswerke (POM), die vom 16. bis 23. Mai im Valpré-Zentrum in Lyon tagen.

Schätze im Himmel anhäufen

Pauline war 23 Jahre alt, als sie das Werk der Glaubensverbreitung vor 200 Jahren ins Leben rief, um die Missionsarbeit der Kirche zu unterstützen. „Mit ihrer Seligsprechung bezeugt die Kirche, dass sie es verstanden hat, Schätze im Himmel anzuhäufen. Schätze, die das Geheimnis des Lebens offenbaren: nur wenn man es gibt, besitzt man es; nur wenn man es verliert, findet man es wieder,“ stellt der Papst fest.

Jahrestage

Franziskus erinnert auch daran, dass sich heuer nicht nur das 200. Gründungsjubiläum des Werkes der Glaubensverbreitung jährt, sondern auch der 100. Jahrestag der Erhebung dieses Werkes, des Päpstlichen Kindermissionswerkes und des Apostel-Petrus-Werkes in den Rang „Päpstlicher Werke“. Und 2020 jähre sich auch der 150. Jahrestag der Geburt des seligen Paolo Manna, Gründer der Päpstlichen Missionsunion. Diese Jubiläen seien „Teil der Feierlichkeiten zum 400-jährigen Bestehen der Kongregation De Propaganda Fide, mit der die Missionswerke eng zusammenarbeiten, um die Verbreitung des Evangeliums in bisher unbekannten Ländern zu unterstützen und zu koordinieren.“

Die evangelisierende Kraft in der Kirche habe nie nachgelassen, so Franziskus weiter, und daher habe er dem Dikasterium für die Evangelisierung mit der Apostolischen Konstitution Praedicate Evangelium auch eine besondere Rolle geben wollen. Im Wesentlichen ginge es darum, „die missionarische Umkehr der Kirche zu fördern, die nicht Proselytismus, sondern Zeugnis ist: aus sich selbst herausgehen, um mit dem eigenen Leben die unentgeltliche und heilbringende Liebe Gottes zu verkünden, der uns dazu ruft, einander Brüder und Schwestern zu sein".

Missionarische Umkehr, Gebet und Nächstenliebe

In seiner Botschaft hebt der Papst die drei Aspekte hervor, die dank des Wirkens des Heiligen Geistes in der Geschichte der Päpstlichen Missionswerke zur Verbreitung des Evangeliums beigetragen haben: „missionarische Umkehr, Gebet und Konkretheit der Nächstenliebe.“ Vor allem aber komme es auf den Wunsch an, das eigene Leben nicht auf sich selbst zu konzentrieren, sondern auf Jesus.

Das Gebet sei die „erste Form der Mission, die ohne dieses nicht erreicht werden kann“, so Franziskus. „Der Geist des Herrn ist es, der allen unseren guten Werken vorausgeht, ja sie erst möglich macht.“

Das Vorbild der Pauline Jaricot

Die Botschaft des Papstes schließt mit dem Wunsch, die Päpstlichen Missionswerke mögen auf den Spuren der „großen Missionarin“ Pauline Jaricot wandeln und „sich von ihrem konkreten Glauben, ihrem Mut und ihrer großzügigen Kreativität" inspirieren lassen. Jaricot wird am Sonntag, den 22. Mai, durch den philippinischen Kardinal Luis Antonio Tagle, Leiter der vatikanischen Missionsbehörde, in ihrer Heimatsstadt Lyon seliggesprochen.

(vaticannews - skr)

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17. Mai 2022, 11:55