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Geleit für den Papst auf Malta Geleit für den Papst auf Malta 

Papst sprach mit Jesuiten über Evangelisierung und Migration

Es hat schon Tradition, dass Papst Franziskus auf seinen Reisen Jesuiten hinter verschlossenen Türen trifft – Inhalte der Unterredungen werden üblicherweise mit ein wenig Abstand veröffentlicht. Der Jesuit Antonio Spadaro gibt Radio Vatikan vorab schon ein paar Hinweise.

Der Italiener ist Direktor des Jesuitenzeitschrift „La Civiltà Cattolica“, die das Gespräch publizieren wird. Das private Gespräch zwischen Papst Franziskus, der selbst Jesuit ist, und anderen Angehörigen der Gesellschaft Jesu startete gegen 8 Uhr früh in der Apostolischen Nuntiatur in Rabat. Es sei ein familiäres Treffen gewesen, ein offener Dialog über Evangelisierung, so Pater Spadaro gegenüber Radio Vatikan.

Wie war die Stimmung bei dem Treffen von Papst Franziskus mit den Jesuiten heute Morgen?

„Mittlerweile trifft der Papst auf all seinen Reisen, wann immer es möglich ist, mit der jeweils lokalen Jesuitengemeinschaft zusammen. Es sind immer sehr schöne Treffen, sehr intim und familiär. Eine entspannte Atmosphäre mit offenen Gesprächen über viele Themen. Vielleicht ist es am besten, wenn der Papst auf halber Strecke der Reise seine Eindrücke schildert, um ein wenig zu verstehen, wie er empfangen wird und was er sagen will…“

Was war der Inhalt des Gesprächs heute morgen?

„Das Gespräch ist ja privat, und wir werden es in der Civiltà Cattolica veröffentlichen, wenn der Papst es wünscht. Die grundlegenden Inhalte sind Themen, die das Leben der Gesellschaft Jesu selbst und damit die Bedeutung der Evangelisierung heute betreffen. Der Papst erwähnte erneut diese Freude an der Evangelisierung, von der am Samstag bei seinem ersten Reisetag so viel gesprochen hat. Die Wahrnehmung, die man hat, der Wunsch, den der Papst hat, ist die einer Kirche, die offen ist für die großen Herausforderungen. Die Insel Malta hat in gewisser Weise mit großen Herausforderungen zu tun, sie ist ein Kreuzungspunkt im Herzen des Mittelmeers ... – und daher ein Impuls zur Evangelisierung.“

Wichtiger Programmpunkt am Sonntagnachmittag ist eine Begegnung mit Migranten; über das Thema gesprochen hat Franziskus auch bereits vor Politik und Diplomatie am Samstag. Was ist Ihrer Meinung nach die wichtigste Frucht des Papstbesuches auf Malta?

„Das Thema der Migranten hat der Papst bei seinem Treffen heute mit den Jesuiten angesprochen, und es liegt ihm sehr am Herzen. Die tiefe Bedeutung dieses Papstbesuches, eines Besuchs im Herzen des Mittelmeers, einem Kreuzungspunkt von Verbindungen, liegt in einer Botschaft des Papstes an die Welt. Und zwar ausgehend von einer Peripherie, die im Zentrum des kulturellen und geistigen Austauschs steht, also einer Begegnung, die Malta, aber in Wirklichkeit auch die ganze Welt betrifft.“

Beim Angelus hat sich der Papst an diesem Sonntag wieder zum Krieg in der Ukraine geäußert. Er hat ihn erneut als „Sakrileg“ bezeichnet und verurteilt.

„Ganz genau. Das Thema zieht sich offensichtlich durch diese Reise - während des Gottesdienstes sahen wir viele ukrainische Flaggen - und es kann auch nicht anders sein. Schon beim Treffen mit den politischen und diplomatischen Vertretern am Samstagmorgen war der Papst sehr deutlich und hat auf die Verantwortung hingewiesen, die mit der Vorbereitung der Bedingungen für einen Krieg verbunden ist, und zwar nicht heute, sondern zu gegebener Zeit, durch Aufrüstung.“

Das Interview führte Benedetta Capelli für Vatican News.

(vatican news – pr)
 

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03. April 2022, 15:50