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Astana, Kasachstan Astana, Kasachstan 

Papst will zu Weltreligionen-Kongress nach Kasachstan reisen

Diese Absicht äußerte Papst Franziskus während einem Video-Gesprächs mit dem kasachischen Präsidenten Kassym-Jomart Tokajew. Der Kongress findet im kommenden September in Nur Sultan statt.

Papst Franziskus habe seine Absicht geäußert, zur siebten Ausgabe des Kongresses der Weltreligionen im September nach Kasachstan zu reisen, bestätigte der Direktor des Presseamtes des Heiligen Stuhls, Matteo Bruni, am Montagabend. Der Papst habe darüber während einer Videoschalte mit dem kasachischen Präsidenten Kassym-Jomart Tokajew gesprochen.

Der erste Kongress der Weltreligionen und traditionellen Religionen fand 2003 in Astana statt und nahm sich den „Gebetstag für den Weltfrieden“ zum Vorbild, zu dem Johannes Paul II. im Januar 2002 nach Assisi einlud. Anliegen war damals - nach den Spannungen infolge der Anschläge vom 11. September 2001 -, den positiven Beitrag der verschiedenen religiösen Traditionen zum Dialog und zur Harmonie zwischen Völkern und Nationen zu bekräftigen.

Zum Nachhören - was der Papst im September vorhat

Rolle der Religionen in der Post-Covid-Zeit

Der nächste interreligiöse Kongress in Kasachstan findet vom 14.-15. September 2022 statt und steht unter dem Thema „Die Rolle der Führer der Welt- und traditionellen Religionen in der sozio-spirituellen Entwicklung der Menschheit in der Zeit nach der Pandemie“. Eine offizielle Bestätigung der Teilnahme des Papstes steht von Vatikanseite aber noch aus; es handelt sich bislang lediglich um eine Absichtserklärung des Papstes.

In dem Videogespräch zwischen Franziskus und dem kasachischen Präsidenten Kassym-Schomart Tokajew am Montag ging es laut Tokajews Amt vor allem um die Förderung des interreligiösen Dialogs. Zudem habe Tokajew den Papst über politische und wirtschaftliche Reformen in seinem Land informiert.

Gewaltsame Zusammenstöße im Januar

Grund für die angekündigten Reformen sind vor allem die Unruhen Anfang Jänner in mehreren Städten Kasachstans: Friedliche Proteste gegen steigende Energiepreise waren in Gewalt umgeschlagen. Präsident Tokajew sprach von „Terroristen“ und erteilte einen Schießbefehl gegen militante Demonstranten. Mithilfe herbeigerufener russischer Soldaten wurde die Lage nach einigen Tagen unter Kontrolle gebracht. Die Behörden verzeichneten während des Ausnahmezustands Tausende Festnahmen und Dutzende Tote.

Als Reaktion auf die Unruhen hatte Franziskus die Rückkehr zu „sozialer Harmonie“ gefordert und erklärt, für die Toten zu beten. Zudem bat er die Muttergottes um Beistand für das gesamte kasachische Volk.

Von den rund 18,8 Millionen Einwohnern Kasachstans sind gut ein Viertel Christen, die fast alle der russisch-orthodoxen Kirche angehören. Nach Informationen des Vatikans leben rund 123.000 Katholiken im Land. 2001 reiste mit Johannes Paul II. zuletzt ein Papst in das zentralasiatische Land.

(vatican news/kap – pr)
 

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12. April 2022, 10:00