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Der Papst an die Missionare der Barmherzigkeit Der Papst an die Missionare der Barmherzigkeit 

Papst an Missionare der Barmherzigkeit: Seid großzügig!

Franziskus hat zum dritten Mal die Missionare der Barmherzigkeit getroffen. Bei den Tausenden von Priestern und Ordensleuten handelt es sich um Geistliche, die dazu berufen sind, in der Welt ein konkretes Zeichen der Barmherzigkeit Gottes zu sein. Franziskus schlug als Inspiration die biblische Figur der Ruth vor, die für ihre selbstlose Großzügigkeit und Barmherzigkeit gegenüber ihrer alten Schwiegermutter Noemi belohnt wurde.

Mario Galgano und Alessandro Di Bussolo - Vatikanstadt

„Vergebt immer“ lautete seine Aufforderung. Als Missionare der Barmherzigkeit solle man das immer tun und zwar mit Großzügigkeit. Es sei falsch, die „Vergebung in eurer Tasche“ zu halten und stattdessen sollten die Missionare der Barmherzigkeit dafür sorgen, dass diejenigen, denen sie begegnen, „ihre Gefühle gegenüber Gott ändern“. Die Missionare der Barmherzigkeit sollten deshalb „immer die Decke der Barmherzigkeit zur Hand“ halten wie die Kinder Noahs, „um mit ihrer Wärme all jene zu umhüllen, die sich an euch wenden, um Vergebung zu erlangen“ und wie Jesaja „den Traurigen und Einsamen Trost zu spenden“. Vor allem sollten sie „großzügig wie Ruth“ sein, „denn nur so wird der Herr euch als seine treuen Diener erkennen“. Mit diesen Worten wandte sich Papst Franziskus an die eintausend Missionare, die sich zum dritten Mal seit ihrer Gründung im Jahr 2016 im Rahmen des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit in der Aula Paul VI. versammelt haben.

Missionare der Barmherzigkeit
Missionare der Barmherzigkeit

Das dritte Treffen nach den Treffen von 2016 und 2018

Nach den Meditationen, die den Figuren Noahs und des Propheten Jesaja gewidmet waren, die bei den Treffen 2016 und 2018 im Mittelpunkt standen, stand die Audienz mit dem Papst (2020 wurde sie wegen der Pandemie ausgelassen) am Ende eines Treffens, das der Päpstliche Rat zur Förderung der Neuevangelisierung seit Freitag organisierte. Der Papst schlug als Inspiration für den Dienst der Missionare die biblische Figur der Ruth vor, „die moabitische Frau, die, obwohl sie aus einem fremden Land kommt, voll in die Heilsgeschichte eintritt“, wegen ihrer selbstlosen Großzügigkeit und Barmherzigkeit gegenüber ihrer alten Schwiegermutter Noemi.

Zum Nachhören - was der Papst bei der Audienz sagte

Eine Erfindung von Papst Franziskus

Franziskus bekräftigte gegenüber den Missionaren, dass ihr Dienst derjenige sei, „der mir am meisten am Herzen liegt: ein wirksames Werkzeug der Barmherzigkeit Gottes zu sein“. Er hoffe, dass ihre Zahl von Jahr zu Jahr zunehme und lud die Bischöfe ein, „Priester zu finden, die heilig, barmherzig und bereit sind, zu vergeben, um vollwertige Missionare der Barmherzigkeit zu werden“. Nach seiner Begrüßung dankte er Erzbischof Rino Fisichella, Präsident der vatikanischen Einrichtung für Neuevangelisierung, denn die Missionare der Barmherzigkeit „waren seine Erfindung“, denn „er sah die Notwendigkeit ihrer Präsenz in der Kirche“, um zu vergeben, „ohne so viele Kanäle zu durchlaufen“.

Missionare der Barmherzigkeit in der Kurienverfassung

Er betonte, dass er die Missionare in die neue apostolische Konstitution über die Römische Kurie Praedicate Evangelium aufnehmen wollte, „weil ihr ein privilegiertes Instrument in der Kirche von heute seid und keine Bewegung, die heute existiert und morgen nicht mehr existieren wird“ und weil „die Evangelisierung insbesondere durch die Verkündigung der göttlichen Barmherzigkeit erfolgt“.

Der Papst und die Missionare der Barmherzigkeit
Der Papst und die Missionare der Barmherzigkeit

Ruth, eine arme junge Witwe in einem fremden Land

Der Papst erinnerte daran, dass Ruth, die in der Bibel als Davids Urgroßmutter dargestellt wird, „ein armes Mädchen von bescheidener Herkunft“ war, das „in sehr jungen Jahren Witwe wurde und in einem fremden Land lebte, das sie als Eindringling und nicht einmal der Solidarität würdig betrachtete“. Die Situation, in der sie sich befand, war eine der schlimmsten in der Kultur ihrer Zeit: Sie schien keine Zukunft zu haben, denn sie war verwitwet und kinderlos, „ausgegrenzt, ohne Unterstützung und Schutz“.

Sie beschließt, für immer an ihre Schwiegermutter gebunden zu bleiben

Und sie beschließt, an ihre Schwiegermutter Noemi gebunden zu bleiben, die ebenfalls „Witwe ist, ihre beiden Kinder verloren hat und zu alt ist, um noch weitere zu bekommen“. Nachdem sie in das Land Moab ausgewandert war, beschloss sie, nach Bethlehem, ihr Herkunftsland, zurückzukehren, und musste eine lange und beschwerliche Reise auf sich nehmen. Noemi, betonte Papst Franziskus, „hat das Gefühl, dass Gott nicht gut zu ihr war“ und möchte nicht mehr bei ihrem Namen genannt werden, der „meine Süße“ bedeutet, sondern Mara, was „bitter“ bedeutet. Trotz allem „beschließt Ruth, ihr Leben an das ihrer Schwiegermutter zu binden“, indem sie ihr sagt: „Nur der Tod wird mich von dir trennen“. „Dies sind wahrhaft großzügige und vor allem mutige Worte“, so der Papst, „denn die Zukunft, die Ruth bevorsteht, ist gewiss nicht heiter“.

(vatican news)

Der Papst und die Missionare der Barmherzigkeit
Der Papst und die Missionare der Barmherzigkeit

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25. April 2022, 13:32