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Franziskus mit seinem Gast aus Budapest Franziskus mit seinem Gast aus Budapest 

Orbán beim Papst

Papst Franziskus hat den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán in Audienz empfangen. Der Politiker ist erst Anfang April bei Wahlen mit deutlicher Mehrheit im Amt bestätigt worden.

Es war Orbáns erster offizieller Besuch im Vatikan seit Franziskus‘ Amtsantritt im März 2013. 2010 hatte der Politiker im Vatikan den damaligen Papst Benedikt XVI. aufgesucht.

Auf einem vom Vatikan veröffentlichten Video würdigt Papst Franziskus an diesem Freitag bei seiner Unterredung mit Orbán, dass Ungarn viele Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen hat. Zugleich hat der Papst in der Vergangenheit mehrfach Vorbehalte gegenüber Staaten geäußert, die sich mit Mauern oder Zäunen gegenüber Migranten abschotten. 

Austausch von Geschenken
Austausch von Geschenken

Erste Begegnung im letzten September in Budapest

Am 12. September des letzten Jahres hielt sich Papst Franziskus für einige Stunden in der ungarischen Hauptstadt Budapest auf, um den Eucharistischen Weltkongress abzuschließen. Dabei war es ebenfalls zu einer Begegnung mit Orbán und zwei weiteren Politikern gekommen.

Gegenüber Vertretern der jüdischen Gemeinde Ungarns warnte Franziskus am gleichen Tag vor „immer wieder aufkommendem Hass“ und Antisemitismus. Orbán hat in Ungarn schon mehrfach Kampagnen und Volksabstimmungen durchgeführt, die sich gegen den aus Ungarn stammenden, jüdischen US-Investor George Soros richten.

Orbán betont christliche Wurzeln Europas

Direkte Kritik an Orbán haben der Papst und der Vatikan immer vermieden. Franziskus erklärte im letzten September, Ungarn noch einmal besuchen zu wollen. Das Video von diesem Freitag erweckt den Eindruck, dass die neuerliche, etwa 40-minütige Begegnung zwischen Papst und Regierungschef freundlich verlief.

In der EU-Hauptstadt Brüssel sehen viele den Kurs des ungarischen Premiers kritisch und werfen ihm autoritäre Tendenzen vor. Orbán – ein Calvinist, der mit einer Katholikin verheiratet ist – betont die christlichen Wurzeln seines Landes und Europas. Der ungarischen Nachrichtenagentur MTI sagte er nach der Papstaudienz, er habe mit Franziskus vor allem über den Krieg in der Ukraine und die von Ungarn aufgenommenen Flüchtlinge gesprochen. Ungarn und der Vatikan seien sich auch darin einig, dass die Familie geschützt und gestärkt werden müsse.

(vatican news – sk)

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21. April 2022, 13:55