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Der Papst empfing eine Studentengruppe der katholischen Seelsorge an der Queen's University Belfast Der Papst empfing eine Studentengruppe der katholischen Seelsorge an der Queen's University Belfast 

Franziskus: „Ich war ein Student, der viele Feste besuchte“

Wer hätte das gedacht? Papst Franziskus hat bei einem Treffen mit einer nordirischen Studentengruppe der katholischen Seelsorge an der Queen's University Belfast bei einem freien Gespräch über seine Studentenzeit gesprochen. Bevor er in den Jesuitenorden eintrat, hatte Jorge Mario Bergoglio eine Ausbildung im Bereich Chemie gemacht und in einem Labor gearbeitet.

Mario Galgano – Vatikanstadt

„Ich glaube, ich hatte die Psychologie eines normalen Studenten: zu wenig lernen, zu viel spazieren gehen, zu viele Feste besuchen“, so Franziskus auf die Frage, wie er als Student war. Bei der Audienz an diesem Montagmorgen handelte es sich um Studenten der „Queen’s University“ in Belfast. Ihnen erzählte Franziskus aus seiner Jugendzeit:

„Ich erinnere mich, dass ich lernte und arbeitete - ich bildete mich im Bereich Chemie aus -, und ich arbeitete in einem Labor: es war anspruchsvoll, zu arbeiten. Morgens um 6 Uhr ging ich zur Kirche, empfing die Kommunion und fuhr dann 40 Minuten mit dem Bus zum Labor: Ich musste um 7 Uhr dort sein. … Es war zeitaufwendig, aber ich habe nicht zu viel gelernt, nein ... ich habe ein bisschen die Bücher angeschaut und mir überlegt, was dieser oder jener Professor uns abfragen wird ... So wie Sie es sicher auch tun ... [der Papst lacht dabei, Anm. d. Red.] oder nicht? Es ist doch so... Wir haben studiert, ja, aber das Allerwichtigste war der Freundeskreis: Das ist sehr wichtig. Das Laborstudium, das Studium allein, ohne eine Gemeinschaft von Freunden, ist schlecht.“

Zum Nachhören - was der Papst bei der Audienz sagte

Dann entschuldigte er sich für eine weitere Anmerkung, die ihm ein Anliegen ist:

„Entschuldigung, ich sollte das nicht sagen, aber ich sage es jetzt: Es braucht Jugendstreiche. Aber immer ein klarer Verstand, ein reines Herz. Scherze, die das Leben fröhlich machen, denn Streiche sind in der Jugend wichtig, weil sie einem helfen, später im Leben einen Sinn für Humor zu haben. Habt ihr Menschen gesehen, die keinen Sinn für Humor haben? Da weiß man nicht, ob das ein Mensch ist, oder eine Statue, eine Mumie, das weiß nicht! Der Sinn für Humor beginnt bei Ihren Scherzen, dem Sinn dafür, der jugendlichen Freude.“

Dann sprach er von der „anderen Seite“ der Universität:

„Ich erinnere mich, dass ich einmal Rektor der Universitätsfakultät war, und ein Student kam zu mir und sagte: ,Ich bin der Schuldige´ - ,Wofür?´, fragte ich. ,Ach, Sie wissen es nicht? Aber Sie werden es sicherlich wissen, weil man es Ihnen sagen wird´ - ,Was ist passiert?´ - ,Gestern hatten wir die Prüfung und danach war eine Gruppe von Freunden von der Universität da- sie waren Praktikanten an der Universität, nicht wahr? - Abends, fast in der Nacht, weil wir wussten, wo der Schlüssel zum Kühlschrank war, gingen wir heimlich hin und nahmen eine Flasche Bier, Salami, Käse und feierten eine Party unter uns. Sicherlich werden Sie uns bestrafen, sagte er mir. Ich sah ihn ernst an und sagte: ,Das ist schlecht, das darf nicht sein! Sie riskieren den Ausschluss!´ Ich fügte dann mit ernsthaftem Ton an: ,Hören Sie gut zu: Das macht mir Sorgen. Aber ich würde mir mehr Sorgen machen, wenn ein Junge oder ein Mädchen so etwas während der Studienzeit nicht tun würde.´ Dies ist keine Aufforderung, diese Dinge zu tun ... aber die Freude an eurer Freundschaft: das ist sehr wichtig.“

(vatican news)

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25. April 2022, 11:50