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Der Papst bei de Audienz im Vatikan Der Papst bei de Audienz im Vatikan 

Papst: Mit dem heiligen Josef an der Hand geht es uns immer gut

Die Berührung macht uns menschlich. Das sagte Franziskus an diesem Samstag bei einer Audienz für die Teilnehmer des 20. Generalkapitels des Ordens der Töchter der allerheiligsten Maria vom Garten. Bei dem Treffen ging der Papst auf die Herausforderung der heutigen Kultur ein, einer Kultur der Schminke und der Selbstbezogenheit, wie der Papst kritisierte.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Die Ordensmitglieder, die er empfing, stünden durch ihre tägliche Tätigkeit mit jungen Menschen in engem Kontakt mit der gegenwärtigen „Kultur der Ausbeutung“, hob der Papst hervor. Es seien Jugendliche, Kinder, insbesondere Kinderarbeiter, sowie ausgebeutete Frauen und sogar ältere Menschen betroffen. „Bei den älteren Menschen handelt es sich um eine Art der Ausbeutung, die drain besteht, sie beiseite zu lassen. Und gegen diese Kultur steht Ihr Institut, das mit Wohltätigkeit überall hingeht“, würdigte der Papst seine Gäste.

Zum Nachhören - was der Papst bei der Audienz sagte

Franziskus erinnerte an den Ordensgründer, den heiligen Antonio Maria Gianelli (1789-1846), der die Ordensschwestern zur Krankenpflege und zur Mädchenerziehung ermutigte. Ein wichtiger Heiliger für den Orden sei der heilige Josef: „Mit dem heiligen Josef an der Hand geht es uns immer gut, immer“, so der Papst. Manche hätten den heiligen Josef als „eisernen Heiligen“ bezeichnet, „aber er war sehr menschlich“, erläuterte Franziskus. „Die Bezeichnung des Eisens bezieht sich auf seine Heiligkeit, aber er war ein sehr zärtlicher Mensch: Täuschen Sie sich nicht mit dieser Bezeichnung! Er war ein Apostel des Evangeliums der Arbeit, die ein wesentliches Element des persönlichen, familiären und sozialen Lebens darstellt.“

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

Näher kommen, sich bücken, berühren

Dann nannte der Papst einige Herausforderungen der heutigen Zeit. Eines der hässlichsten Dinge sei für einen Christen, „auf dem Balkon“ zu stehen. Und der Papst erläuterte, was er damit meint:

„Im Spanischen sagen wir ,balconea´, eine Haltung, die Dinge in einer aseptischen Weise zu betrachten, nicht in Kontakt mit der Welt zu kommen. Was es aber braucht, ist - nicht auf dem Balkon stehen, nicht distanziert beobachten - sondern näher kommen, sich bücken, mit der Hand berühren. Die Berührung mit der Hand macht uns menschlich. Meist frage ich eine Person bei der Beichte oder im Gespräch: ,Aber sag mir: Gibst du Almosen?` - ,Ja, Pater, ich gebe Almosen?` - ,Und sag mir, wenn du Almosen gibst, berührst du dann die Hand des Bittenden, schaust du ihm in die Augen?` - ,Aber ich weiß nicht... Solche Almosen sind nichts, etwas Mechanisches.` Wenn man in der Lage ist, den Mitmenschen zu berühren, in die Augen zu sehen, ist das schön. Das ist wichtig: nicht auf den Balkon stehen bleiben, sondern mit der Hand berühren!“

Denn jedes Mal, wenn wir einem Menschen mit Nächstenliebe und Liebe begegnen, geben wir ihm seine Würde zurück, fügte Franziskus an. Das sei die Würde Christi, der mit unserem Akt der Nächstenliebe zu uns komme.

Die Teilnehmerinnen der Audienz
Die Teilnehmerinnen der Audienz

Ein Feind dieser Geschwisterlichkeit sei das Geschwätz. „Ich weiß, dass ihr das nicht tut, ihr seid alle Heilige... Aber es ist so leicht, in Geschwätzigkeit zu verfallen! ,Hast du gesehen, was sie gesagt hat?`, und dann geht das Geplapper los... Und das arme Mädchen wird von unseren Worten begraben. Dafür werde ich Ihnen ein Geschenk machen. Es handelt sich um eine kleine Studie, die von einem Apostolischen Nuntius über Klatsch und Tratsch durchgeführt wurde. Lesen Sie es, es ist gut für Sie. Das Geschwätz zerstört die Identität“, sagte der Papst und überreichte die mittlerweile bei etlichen Audienzen verschenkte Studie eines Nuntius über das Geschwätz.

(vatican news)

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26. März 2022, 13:14