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Raban, ein Migrant aus dem Senegal, im Studio des Künstlers und Unternehmers Alex Navio auf Las Palmas Raban, ein Migrant aus dem Senegal, im Studio des Künstlers und Unternehmers Alex Navio auf Las Palmas 

Papst: Gemeinsame Lösungen für Migration finden

Die drei Kontinente Europa, Asien und Afrika, die in ihrer Mitte den Mittelmeerraum bilden, müssen in der Migrationsfrage besser zusammenarbeiten. Das regt Papst Franziskus in einer Botschaft an eine derzeit in Rom tagende Mittelmeer-Konferenz an.

Franziskus beklagte, dass der Begriff „Unabhängigkeit“ heute immer mehr „Gleichgültigkeit“ bedeute, ein fehlendes Interesse für das Schicksal anderer Völker.  Politik und Diplomatie müssten „alles tun, um zu verhindern, dass der Globalisierungsprozess zu einer Globalisierung der Gleichgültigkeit verkommt“, verlangte der Papst. „Globalisierung der Gleichgültigkeit“ ist eine Formulierung, die Franziskus bei seinem Besuch auf der italienischen Flüchtlingsinsel Lampedusa 2013 prägte, seiner ersten Reise als Papst.

„Niemand sollte mit diesem enormen Problem allein gelassen werden. Jeder muss sich verantwortlich fühlen.“

Nicht nur die einzelnen Staaten, sondern mehr noch die Kontinente seien aufeinander angewiesen, sie könnten einander nicht ignorieren, schrieb Franziskus in seiner Botschaft, die der Vatikan am Freitag veröffentlichte. Das gelte sogar noch mehr für den Mittelmeerraum als für andere geografische Gebiete, und es gelte insbesondere für die „äußerst dringliche“ Migrationsfrage. Wirksame Maßnahmen könnten nicht auf die Mittelmeer-Anrainerstaaten beschränkt bleiben, sie brauchen auch die Unterstützung der drei betroffenen Kontinente, so der Papst. „Niemand sollte mit diesem enormen Problem allein gelassen werden. Jeder muss sich verantwortlich fühlen.“ 

Franziskus ist derzeit selbst im Mittelmeer unterwegs. Er besucht dieser Tage Zypern und Griechenland, zwei europäische Länder, die stark von der Migrationskrise betroffen sind. Aus Zypern will er 50 Migranten mit nach Italien nehmen.  

Alte Ansätze mit neuen Ideen bereichern

Die Konferenz „MED – Mediterranean Dialogues“ wird jährlich vom italienischen Außenamt in Rom ausgerichtet. Ziel ist es laut Eigendarstellung, die traditionellen Ansätze für die Region zu überdenken, die Analysen der aktuellen Herausforderungen durch neue Ideen und Vorschläge zu ergänzen und eine neue „positive Agenda" zu entwerfen, die gemeinsame Herausforderungen auf regionaler und internationaler Ebene angeht.

(vatican news – gs)

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03. Dezember 2021, 13:21