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Papst trifft Hilarion: Hoffentlich bald ein Treffen mit Kyrill

Franziskus hat an diesem Mittwoch den russisch-orthodoxen Metropoliten und Außenamtschef des Moskauer Patriarchats im Vatikan getroffen. Dabei hätten sie „den Geist der Geschwisterlichkeit“ und die gemeinsame Verpflichtung, „konkrete menschliche und geistige Antworten zu suchen“ bekräftigt, wie Metropolit Hilarion im Anschluss gegenüber Radio Vatikan betonte.

Mario Galgano und Andrea De Angelis - Vatikanstadt

Die Privataudienz im Vatikan war als Austausch von Glückwünschen zu den jüngsten Geburtstagen des Papstes und des Patriarchen von Moskau, Kyrill I., anberaumt gewesen. Der Vertreter des Pariarchen, Hilarion Alfeyev, sprach ab 7.50 Uhr in einem Nebenzimmer der Audienzhalle eine Stunde lang mit dem Papst. Während des Gesprächs, so meldete das vatikanische Presseamt, „wurde eine Reihe von Themen erörtert, die Anlass zu gemeinsamer Besorgnis geben und angesichts derer es eine gemeinsame Verpflichtung gibt, nach konkreten menschlichen und geistlichen Antworten zu suchen“.

Zum Nachhören - was uns Metropolit Hilarion im Interview gesagt hat

Auf Anfrage von Radio Vatikan, ob denn auch über ein mögliches Treffen mit dem Patriarchen von Moskau gesprochen wurde, antwortete Metropolit Hilarion:

„Wir haben bei diesem Treffen mit Papst Franziskus darüber gesprochen, ob es eine Möglichkeit eines Treffens mit Patriarch Kyrill gibt. Wir haben insbesondere über einige konkrete Ideen gesprochen, also über mögliche Orte und Zeiten. Doch weil Ideen zunächst besprochen werden müssen, bevor sie umgesetzt werden können, ist es jetzt noch nicht angebracht, einen möglichen Ort oder eine Zeit anzugeben. Wir hoffen aber, dass dieses Treffen im Jahr 2022 möglich sein wird.“

Es gab auch Geschenke bei dem Treffen in der Audienzhalle
Es gab auch Geschenke bei dem Treffen in der Audienzhalle

Während Franziskus den Patriarchen nur einmal auf Kuba traf, hat er bereits oft mit dem Außenamtschef des Moskauer Patriarchats gesprochen. Das erste Treffen zwischen Papst Franziskus und Metropolit Hilarion fand bereits am 20. März 2013 statt, einen Tag nach dem Beginn des Pontifikates von Franziskus. Im Laufe der Jahre hat es zahlreiche Audienzen im Vatikan gegeben: eine der jüngsten war die vom Februar 2020. Bei dieser Gelegenheit bekräftigte Hilarion in einem Interview mit Radio Vatikan/Vatican News die gemeinsame Verpflichtung von Katholiken und Orthodoxen zum Schutz der Christen im Nahen Osten. Mittlerweile sei jedoch eine weitere Herausforderung hinzugekommen, so Metropolit Hilarion:

„Wir müssen den Menschen auch erklären, dass der Anti-Covid-Impfstoff nicht ein Siegel des Antichristen ist, wie das jetzt einige Propagandisten verbreiten.“

„Das Coronavirus ist eine gemeinsame Herausforderung für die gesamte Welt. Das betrifft alle Länder und alle Menschen, aber auch alle Kirchen. Als Kirchenvertreter sind wir dazu verpflichtet, zu Gott, der Muttergottes und den Heiligen um Fürsprache zu beten, damit diese Pandemie ein Ende haben wird. Aber ich denke, wir müssen den Menschen auch erklären – und das ist jetzt meine ganz persönliche Meinung, also nicht jene der russisch-orthodoxen Kirche – dass der Anti-Covid-Impfstoff nicht ein Siegel des Antichristen ist, wie das jetzt einige Propagandisten verbreiten. Leider gibt es solche Leute sowohl in der katholischen als auch in den orthodoxen Kirchen. Es gibt unterschiedliche Impfstoffe und vielleicht sind sie nicht hundertprozentig wirksam, aber sie können über 90 Prozent wirksam sein und das ist zum jetzigen Zeitpunkt das Beste, was die Menschheit geleistet hat, um das Problem des Coronavirus anzugehen.“

Geburtstagswünsche

Während des Treffens an diesem Mittwochvormittag überbrachte Hilarion Franziskus sowohl persönlich als auch im Namen von Patriarch Kyrill die besten Wünsche zu seinem 85. Geburtstag. Der Papst nahm diese Grüße „mit Dankbarkeit“ an und drückte „Gefühle der Zuneigung und Verbundenheit mit der russischen Kirche“ und mit Kyrill selbst aus, der kürzlich 75 Jahre alt geworden war. Der Papst erinnerte an „den Weg der Brüderlichkeit, den wir gemeinsam gegangen sind, und an das Gespräch, das wir 2016 in Havanna hatten“, geht aus der Mitteilung des vatikanischen Pressesaals hervor.

(vatican news)

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22. Dezember 2021, 12:17