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Franziskus bei der Generalaudienz Franziskus bei der Generalaudienz 

Generalaudienz: Papst Franziskus gibt Ehe-Tipps

Gleich zwei Bischofssynoden hat Papst Franziskus zum Thema Ehe und Familie durchgeführt – und mit seinem Apostolischen Schreiben „Amoris laetitia“ hat er versucht, der katholischen Seelsorge in diesem Bereich einen kräftigen Schubs zu geben. Auch an diesem Mittwoch, bei seiner Generalaudienz, gab es Ehetipps vom Papst.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

„Liebe Brüder und liebe Schwestern, oft ist unser Leben nicht so, wie wir es uns vorstellen“, sagte er, an Ehepaare, Verlobte und Verliebte in der vatikanischen Audienzhalle gewandt. „Vor allem in Liebes- und Freundschaftsbeziehungen fällt es uns manchmal schwer, von der Logik der Verliebtheit zur Logik der reifen Liebe überzugehen.“ Doch genau dieser qualitative Sprung in einer Liebesbeziehung sei entscheidend.

„Seien wir ehrlich und erkennen wir die Zeichen der Wirklichkeit“, hieß es dazu in „Amoris laetitia“ (Nr. 123): „Wer verliebt ist, fasst nicht ins Auge, dass diese Beziehung nur für eine bestimmte Zeit bestehen könnte; wer die Freude, zu heiraten, intensiv erlebt, denkt nicht an etwas Vorübergehendes“. Eine Beziehung zwischen Mann und Frau sei auf Dauer angelegt und müsse daher auch allerlei Häutungsprozesse durchmachen. „Ein Weg des Wachstum“ also (Nr. 134). Das Beste an der Liebe sei schließlich „das, was noch nicht erreicht wurde, der mit der Zeit gereifte Wein“ (Nr. 135).

Von der Verzauberung zur wahren Liebe übergehen

„Die erste Phase (der Liebe) ist immer von einer gewissen Verzauberung geprägt; sie lässt uns in eine imaginäre Welt eintauchen, die oft nicht der Realität entspricht. Doch gerade dann, wenn die Verliebtheit mit ihren Erwartungen verflogen zu sein scheint, kann die wahre Liebe beginnen! Zu lieben bedeutet nämlich nicht zu erwarten, dass der Andere oder das Leben unseren Vorstellungen entsprechen; nein, es bedeutet, in völliger Freiheit Verantwortung für das Leben zu übernehmen, wie es sich uns darbietet.“

Hier zum Nachhören

Schon der hl. Josef habe – das zeigten die im Matthäusevangelium geschilderten Turbulenzen um die Schwangerschaft seiner Verlobten Maria – „das Leben so angenommen, wie es kommt“. Er habe sich trotz allen „Risikos“ auf Überraschungen eingelassen, auf Neues.

„Gott hat eingegriffen? Ich richte mich darauf ein“

„Gott hat eingegriffen? Ich richte mich darauf ein… Christliche Verlobte sind aufgerufen, Zeugnis abzulegen von einer solchen Liebe, die den Mut hat, von der Logik des Verliebtseins zur Logik der reifen Liebe überzugehen. Es ist eine anspruchsvolle Entscheidung, die das Leben nicht zum Gefängnis macht, sondern die Liebe stärkt, so dass sie in den Prüfungen der Zeit Bestand haben kann.“

Die Ansprachen des Papstes bei seinen Generalaudienzen drehen sich in diesen Wochen um den hl. Josef. Anlass dafür ist, dass Josef vor genau 150 Jahren feierlich zum Schutzpatron der gesamten katholischen Kirche erklärt wurde. Es ist die 18. Katechesenreihe von Papst Franziskus in achteinhalb Jahren Pontifikat.

(vatican news - sk)

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Generalaudienz - ein paar Eindrücke
01. Dezember 2021, 12:05