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Beim Te Deum im Petersdom Beim Te Deum im Petersdom 

Papst dankt Gott für 2021 – trotz Corona

Mit einer Vesper und dem gesungenen großen Gotteslob Te Deum hat Papst Franziskus am Freitagabend das Jahr 2021 beendet. Im Petersdom wurde die erste Vesper zum Hochfest der Gottesmutter Maria gefeiert, das die Kirche am 1. Januar begeht. Dabei dankte der Papst für das zu Ende gehende Jahr.

Gudrun Sailer – Vatikanstadt

Zelebrant war Kardinal Giovanni Battista Re, der Dekan des Kardinalskollegiums; die Predigt hielt der Papst aber selber. Die Corona-Pandemie habe „das Gefühl der Verwirrung in der ganzen Welt verstärkt“, sagte er. Nach einer anfänglichen Phase, in der viele Menschen sich „solidarisch im selben Boot“ fühlten, habe sich „die Versuchung des ,Jeder für sich´ ausgebreitet. Aber Gott sei Dank haben wir erneut reagiert, und zwar mit einem Gefühl der Verantwortung. In der Tat können und müssen wir ,Gott sei Dank´ sagen, denn die Entscheidung für eine solidarische Verantwortung kommt nicht von der Welt, sondern von Gott, von Jesus Christus“, so Franziskus. Denn Christus habe der Geschichte der Menschheit für immer ihre ureigene Berufung eingeschrieben: die Berufung zur Geschwisterlichkeit - „alle Schwestern und Brüder zu sein, Kinder des einen Vaters“.

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„Eine Mutter hält ihr Kind und stillt es. Das Geheimnis schimmert durch“

Franziskus ging auf das Staunen Marias und das Staunen der Kirche ein. Beides sei „ein Staunen voller Dankbarkeit“, ein in der Wirklichkeit verankertes Staunen. „Das christliche Staunen rührt nicht von Spezialeffekten, von fantastischen Welten her, sondern vom Geheimnis der Wirklichkeit: Es gibt nichts Wunderbareres und Erstaunlicheres als die Wirklichkeit! Eine Blume, ein Erdklumpen, eine Lebensgeschichte, eine Begegnung... Das faltige Gesicht eines alten Mannes und das frisch erblühte Gesicht eines Kindes. Eine Mutter hält ihr Kind und stillt es. Das Geheimnis schimmert durch.“

Eucharistischer Segen im Petersdom von Zelebrant Kardinal Re
Eucharistischer Segen im Petersdom von Zelebrant Kardinal Re

Am 1. Januar begeht die Kirche das Hochfest der Muttergottes. Die Mutter, sagte der Papst, und zwar „Mutter Maria und Mutter Kirche“ – verweise an diesem Tag auf das Kind. „Sie lächelt uns an und sagt: ,Er ist der Weg. Folgt ihm, habt Vertrauen´. Folgen wir ihm auf unserem täglichen Weg: Er gibt der Zeit Fülle, er gibt den Taten und den Tagen Sinn.“ Franziskus rief dazu auf, Vertrauen zu haben, in den glücklichen Momenten wie in den schmerzlichen: „Die Hoffnung, die er uns gibt, ist die Hoffnung, die nicht enttäuscht.“

Kein Besuch an der Krippe

Im vergangenen Jahr hatte sich Papst Franziskus wegen seines Rückenleidens bei der Feier des Te Deums vertreten lassen. Diesmal unterließ es Franziskus wegen der Gefahren der Corona-Pandemie, nach der Vesper auf den Petersplatz zu treten und an der dort aufgebauten Krippe zu beten, was sonst zum üblichen Ablauf des Te Deums gehört. Zum Jahreswechsel sind diesmal wieder überraschend viele Touristen in Rom unterwegs, erstmals seit zwei Jahren bilden sich dieser Tage lange Schlangen von Menschen vor dem Eingang zum Petersdom.

Die Krippe stammt in diesem Jahr aus Peru. 2019 hat Franziskus einen Brief an die Gläubigen – Admirabile Signum - über den christlichen Brauch der Weihnachtskrippe geschrieben. Zur feierlichen Unterzeichnung des Dokuments reiste er nach Greccio in Umbrien, wo der heilige Franz von Assisi 1223 mit seiner ersten „lebenden Krippe“ die Tradition der szenischen Nachbildung der Geburt Jesu im Stall zu Betlehem begründet hatte.

(vatican news)

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31. Dezember 2021, 18:26