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Wachsende Armut in Argentinien Wachsende Armut in Argentinien 

Papst in Sorge um Argentinien: „Die Peripherie wächst“

In einer Videobotschaft an argentinische Richter hat Papst Franziskus seine Sorge um Armut und Verteilungsungerechtigkeit zum Ausdruck gebracht. Dabei öffnete er den Blick von Argentinien aus auf die ganze Welt.

„Verlieren Sie bei Ihrer Aufgabe als Richter niemals die Tatsache aus den Augen, dass es keine Demokratie mit Hunger, keine Entwicklung mit Armut und noch viel weniger Gerechtigkeit mit Ungleichheit gibt“, gab Franziskus in der am Freitag veröffentlichten Videobotschaft zu bedenken. Anlass ist ein virtuell durchgeführtes Richter-Treffen, das in Argentinien gestartet ist; dabei tauschen sich argentinische Vertreter des Panamerika-Komitees für soziale Rechte und franziskanische Lehre aus. Ähnlich hatte sich Franziskus bereits bei einem Richtergipfel in der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften im Vatikan im Juni 2019 geäußert.

Armut deutet auf Ungerechtigkeit hin

Mit Blick auf sein Heimatland Argentinien brachte der Papst in seiner Botschaft an argentinische Richter seine Sorge um „das hohe Maß an Armut“ in dem lateinamerikanischen Land zum Ausdruck. Armut sei „der deutlichste Indikator für die Verteilungsungerechtigkeit, die in der Welt herrscht, und für die Versäumnisse, die wir bei der Umsetzung der elementarsten Rechte haben“, so Franziskus. „Die Peripherie wächst, und das Zentrum der Macht, des Reichtums, wird immer enger. Mit anderen Worten: Das meiste Geld und die meisten Möglichkeiten gehen an einige wenige, während die Mehrheit unter Armut leidet”, kritisierte der Papst. Die Corona-Pandemie habe „die schrecklichen sozialen Szenarien noch akuter gemacht“, fuhr er in der Videobotschaft fort.

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Staat muss für elementarste Bedüfnisse sorgen

Der Papst ermutigte die RichterInnen zum Einsatz für Gerechtigkeit und Gemeinwohl. „Kreative und wirksame Antworten für Millionen von Brüdern und Schwestern“ seien dringend erforderlich, und der Staat müsse seinen Teil dazu tun: „Denken Sie daran, dass sich der Staat in erster Linie für das Wohlergehen und das Glück der Menschen einsetzen muss, angefangen bei den elementarsten Bedürfnissen“. Zu diesen gehörten Wohnraum, Land und Arbeit, bekräftigte der argentinische Papst, eine Forderung, die Franziskus mit Volksbewegungen verbindet.

Der virtuelle Richter-Gipfel war von dem Richter Roberto Andrés Gallardo organisiert worden, der in regelmäßigem Kontakt mit dem Papst steht. Teil nahm auch der argentinische Erzbischof Marcelo Sánchez Sorondo, „Kanzler“ der Päpstlichen Akademie der Sozialwissenschaften, und Richter Carlos Balbín, Koordinator des argentinischen Kapitels des Panamerikanischen Komitees der Richter und Richterinnen für soziale Rechte und franziskanische Lehre („Capítulo Argentino del Comité Panamericano de Juezas y Jueces por los Derechos Sociales y la Doctrina Franciscana“). Die Videobotschaft des Papstes wurde von der Zeitung La Nacion online veröffentlicht. 

(vatican news/la nacion – pr)
 

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02. Oktober 2021, 09:32