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Ein Graffito zeigt Papst Franziskus als Superhelden - er persönlich findet, Priester sollten auch Schwächen zeigen können Ein Graffito zeigt Papst Franziskus als Superhelden - er persönlich findet, Priester sollten auch Schwächen zeigen können 

Papst: „Superman-Priester nehmen kein gutes Ende“

Diesen Montag hat Papst Franziskus Priester der Gemeinschaft der französischen Nationalkirche San Luigi dei Francesi in Rom im Vatikan empfangen. Passend zum Josefsjahr empfahl er ihnen den Heiligen als Vorbild.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

In einer Gesellschaft, die zunehmend von Individualismus und Selbsbestätigung geprägt sei, sei eine Gemeinschaft wie die der französischen Nationalkirche in Rom ein besonders bedeutendes Zeichen, betonte Papst Franziskus. In seiner Rede gab er zudem viele Tipps fürs Priestersein. Im von ihm ausgerufenenen Josefsjahr lud er auch besonders dazu ein, sich den Ziehvater Jesu zum Vorbild zu nehmen und wie er allen ein zärtlicher Vater zu sein, der auch eigene Schwächen zulässt: 

„ ,Superman-Priester`nehmen kein gutes Ende, und zwar immer. Ein Priester der seine Schwächen kennt und über sie mit Gott redet, der hingegen ist in Ordnung. Der Heilige Josef ruft uns, uns zurückzubesinnen auf die einfachen Gesten des Willkommens, der Zärtlichkeit und der Selbsthingabe", so Franziskus.

Hier im Audio: Papst Franziskus an Priester der Gemeinschaft der französischen Nationalkirche San Luigi dei Francesi in Rom

„Geht aus euch selbst heraus, lasst vorgefertigte Gedanken und Konzepte hinter euch“

Erneut mahnte er zudem, sich nicht anderen überlegen zu fühlen und nicht hinterrücks schlecht über andere zu reden. „Diese Gewohnheit muss überwunden werden und stattdessen geht es darum,  die Barmherzigkeit Gottes zu sehen und an sie zu denken", betonte der Papst. Ebenso empfahl er Dankbarkeit und Demut sowie Nähe zum Gottesvolk:

„Wenn ihr an ein vom Gottesvolk isoliertes Priestertum denkt - das ist kein christliches und auch kein katholisches Priestertum. Geht aus euch selbst heraus, lasst vorgefertigte Gedanken und Konzepte hinter euch, ebenso wie eure Sehnsucht nach Größe und Selbstbestätigung, um Gott und die Menschen ins Zentrum eurer täglichen Gedanken zu stellen", lautete dementsprechend der Appell des Papstes.

Weiter lud Franziskus die Priester ein, nicht aufzuhören, von einer stets dienenden Kirche zu träumen, die für alle Menschen da ist, und von einer solidarischen und geschwisterlichen Welt.  Papst Franziskus erinnerte zudem daran, dass auch Humor und Freude bei der Verbreitung des Glaubens nicht zu kurz kommen sollten. 

(vatican news - sst) 

 

 

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07. Juni 2021, 13:56