Papstappell zum Tag der Erde: „Wir sind am Limit!”

In einer kurzen Videobotschaft an die Teilnehmer des online abgehaltenen Klimagipfels, der auf Einladung von US-Präsident Biden derzeit im Weißen Haus stattfindet, würdigt der Papst die Initiative als konkreten Schritt hin zu einem besseren Umgang mit der Natur - einem „Geschenk“, das es zu erhalten und pflegen gilt.

Der „Leaders Summit on Climate”, zu dem noch bis Freitag 40 Staats- und Regierungschef über Maßnahmen gegen die Erderwärmung beraten, sei ein wichtiges Zeichen im Vorfeld des nächsten Weltklimagipfels in Glasgow im November, so der Papst, der die Teilnehmer auf den gemeinsamen Einsatz für die Erhaltung der Umwelt einschwört.

Hier der Beitrag zu den beiden Videobotschaften des Papstes zum Nachhören

Die Pandemie habe diese Herausforderung noch verschärft, aber es gelte nach vorne zu schauen. „Wir wissen, dass wir nicht auf die gleiche Weise aus einer Krise herauskommen: entweder kommen wir besser oder schlechter heraus“, betont Franziskus, der den Teilnehmern des Gipfels ausdrücklich für ihren Einsatz dankt und ihnen viel Erfolg wünscht. 

Zum Auftakt der Konferenz rief der Initiator Joe Biden die Industriestaaten auf, mehr Geld in den Klimaschutz zu investieren. Zugleich kündigte er ehrgeizigere Ziele der USA in Sachen CO2-Reduktion an.

Nicht mehr viel Zeit

„Es ist Zeit zu handeln, wir sind am Limit.“

In einer weiteren Videobotschaft anlässlich des internationalen Tages der Erde warnte Franziskus zugleich vor einem Weg der „Selbstzerstörung“ und wies darauf hin, dass dem Menschen nicht mehr viel Zeit bleibe, irreparable Schäden zu vermeiden. 

„Es ist Zeit zu handeln, wir sind am Limit.“

Die Covid-Krise und die daraus resultierende Verlangsamung menschlicher Aktivitäten hätten „auf traurige Weise positive Auswirkungen“ auf den Zustand des Planeten gezeitigt. Dies habe gezeigt, wie sehr das menschliche Leben und das Leben des Planeten miteinander verbunden seien, so Franziskus: „Und beide globalen Katastrophen, Covid und das Klima, zeigen, dass wir keine Zeit mehr zum Warten haben. Dass die Zeit drängt, und, wie Covid-19 gezeigt hat, dass wir die Mittel haben, die Herausforderung anzugehen. Wir haben die Mittel. Es ist Zeit zu handeln, wir sind am Limit”, so die eindringlichen Worte des Papstes.

Ein spanisches Sprichwort besage, dass Gott immer vergebe, die Menschen täten dies von Zeit zu Zeit, die Natur aber nicht mehr, fuhr der Papst fort. Die Zeit werde knapp, noch sei ein Wandel aber möglich. Deshalb gelte es für die Menschheit, gemeinsam an „neuen Wegen“ zu arbeiten, um aus der Krise zu kommen. 

Appell an alle Führungspersönlichkeiten

Auch er schließe sich dem Appell an alle Führungspersönlichkeiten an, damit sie „mit Mut“ und „Gerechtigkeit“ handelten und den Menschen „stets die Wahrheit“ sagten, damit diese wüssten, wie sie sich vor der Zerstörung des Planten schützen könnten, aber auch, wie der Planet vor der Zerstörung zu schützen sei, „die sehr oft wir selbst auslösen.“

Der erstmals vor rund 50 Jahren begangene „Earth Day“ findet jeweils am 22. April statt. Inzwischen beteiligen sich Millionen Menschen in mehr als 150 Ländern. In diesem Jahr steht die Aktion unter dem Motto „Restore our Earth“ (Unsere Erde reparieren).

(vatican news/kap - cs)

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23. April 2021, 09:57