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Papst Franziskus kurz vor seiner Abreise Papst Franziskus kurz vor seiner Abreise 

Papst traf vor Abflug irakische Flüchtlinge im Vatikan

Papst Franziskus hat am Freitagmorgen vor seiner Abreise nach Bagdad im Vatikan mehrere muslimische Flüchtlinge aus dem Irak getroffen, die alle eine schwere Leidensgeschichte haben.

Wie Vatikansprecher Matteo Bruni bekanntmachte, unterhielt sich Papst Franziskus beim Verlassen des vatikanischen Gästehauses Santa Marta am frühen Freitagmorgen mit einem Dutzend junger Männer, die in den letzten Jahren aus dem Irak geflohen waren. In Italien werden die allesamt muslimischen Flüchtlinge von der katholischen Gemeinschaft Sant’Egidio und der Hilfsaktion Auxilium betreut. Der päpstliche Almosenmeister Kardinal Konrad Krajewski begleitete die Gruppe gemeinsam mit einem Sant Egidio-Vertreter und dem Auxilium-Vorsitzenden zu ihrer Begegnung gegen 7.00 Uhr mit dem Papst.

Junge Muslime setzen Hoffnungen in Papstbesuch

„Mein Land blutet schon seit zu vielen Jahren, und ich hoffe von ganzem Herzen, dass diese Reise Frieden bringen wird“, sagte einer der Flüchtlinge nach seiner Begegnung mit Papst Franziskus gegenüber dem Nachrichtendienst sir. „Ich danke Papst Franziskus, weil er mutig ist, sich nicht mit dem Krieg abfindet und in mein Land geht, um zu bitten, dass wir alle Brüder sind“, so der in Bagdad geborene 24-jährige Muslim.

Papst Franziskus habe mit jedem der jungen Männer, die früh morgens in das vatikanische Gästehaus kamen, gesprochen, berichtete der Präsident der Hilfsorganisation Auxilium Angelo Chiorazzo gegenüber sir: „Ein Junge wollte ein Selfie machen und sagte, er würde das Foto an seine Eltern in Bagdad schicken. Es ist bewegend, durch diese jungen Menschen zu sehen, wie sehnsüchtig der Irak auf den Papst wartet, weil sie in ihm das Zeichen der Hoffnung sehen.“

Viel Leid erlebt - im Irak und unterwegs

Alle der muslimischen Flüchtlinge hätten eine schwere Leidensgeschichte hinter sich. Der 27-jährige Kurde Ali Ahmad Taha, der aus der Universitätsstadt Sulaimaniyya südöstlich von Erbil in der Autonomen Region Kurdistan stammt, musste zum Beispiel mitansehen, wie sein Bruder von IS-Kämpfern umgebracht wurde. Er entschied sich gegen den bewaffneten Kampf und zur Flucht. Auf der Ladefläche eines Lastwagens durchquerte er die Türkei und Griechenland. In Italien rutschte er auf der römischen Ringstraße vom Wagen und wurde überfahren, was die Amputation eines seiner Beine zur Folge hatte.

Gebet vor Marien-Ikone am Vortag

Franziskus begab sich nach der Begegnung zum römischen Flughafen Fiumicino, um nach Bagdad zu fliegen, wo er um 12:00 Uhr unserer Zeit erwartet wurde. Es ist die erste Reise eines Papstes in das Zweistromland und die 33. Apostolische Reise von Papst Franziskus.

Papst Franziskus am Donnerstagnachmittag in der römischen Basilika S. M. Maggiore
Papst Franziskus am Donnerstagnachmittag in der römischen Basilika S. M. Maggiore

Am Donnerstagnachmittag hatte der Papst traditionsgemäß in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore für das Gelingen seines Besuches gebetet. Das vatikanische Presseamt verbreitete ein Foto, das ihn in andächtiger Haltung vor der Ikone Salus Populi Romani zeigt.

(Update der Vatikanmeldung mit Informationen von sir)

(vatican news/sir – pr)
 

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05. März 2021, 07:39