Gesundes Essen ist eine Kunst geworden Gesundes Essen ist eine Kunst geworden 

Papst: „Hülsenfrüchte sind ein edles Lebensmittel“

Es gibt auch den Welttag des Gemüses und dieser Tag ist an diesem Freitag. Dazu hat Papst Franziskus der UN-Welternährungsorganisation FAO eine Botschaft gesandt, die vom vatikanischen Außenminister Erzbischof Paul R. Gallagher unterzeichnet ist. Darin hebt der Papst die Bedeutung von Hülsenfrüchten für die Überwindung der Hungerkrise auf der Welt.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Er wisse es zu schätzen, dass er zu dieser Veranstaltung anlässlich des Welttages der Hülsenfrüchte eingeladen worden sei, so Papst Franziskus. Mit dieser Initiative werde auf die fundamentale Rolle der Bäuerinnen in der Lebensmittelproduktion und -verteilung durch kooperative Mechanismen, die ihren Daseinszweck in der Liebe zum Nächsten und in der gemeinsamen Arbeit hätten, hervorgehoben, betont der Papst weiter. 

Hülsenfrüchte seien ein edles Nahrungsmittel mit enormem Potenzial zur Stärkung der Ernährungssicherheit weltweit, dennoch seien sie „frei von Stolz“ und spiegelten „keinen Luxus“ wider, während sie einen wesentlichen Bestandteil einer gesunden Ernährung bildeten. Hülsenfrüchte seien eine einfache und nahrhafte Nahrungsquelle, die geografische Grenzen, soziale Zugehörigkeiten und Kulturen überwinde. Dann zählte er auf: Linsen, Bohnen, Erbsen und Kichererbsen seien auf den Tischen vieler Familien zu finden, denn sie seien in der Lage, verschiedene Proteinbedürfnisse „in unserer täglichen Ernährung zu stillen“. Dann ging der Papst in seiner Botschaft an die FAO-Mitglieder zu den Bedingungen über, unten denen die Hülsenfrüchte für den Verzehr produziert werden:

„Ich möchte daran erinnern, dass das lateinische Wort für ,Hülsenfrüchte´ legumen heißt und sich auf die Früchte oder Schoten bezieht, die nicht durch Mähen, sondern durch Ausreißen der Pflanzen von Hand geerntet werden. Diese Arbeit erinnert natürlich an die aufgrund des Kontakts mit der Erde und des rauen Klimas rauen Hände, die unbequemen Arbeitszeiten, wie sie Arbeiter auf dem Land, insbesondere Frauen, eingehalten haben und immer noch tun.“

Zu viele ohne Zugang zu Ressourcen

Leider zeigten die Statistiken, dass es immer noch viele Menschen ohne Zugang zu den grundlegenden Ressourcen gebe, fuhr Franziskus fort. Darunter seien auch etliche Kinder, denen es an gesunder und ausreichender Nahrung fehle. „Der Hunger ist in vielen Regionen der Welt immer noch eine tödliche Geißel, eine Situation, die durch die Gesundheitskrise, die wir erleben, noch verschärft wird“, so Franziskus wörtlich. In diesen Zeiten sei es die Aufgabe aller, das Land zu bebauen, ohne es zu beschädigen. Dies sei eine dringliche Angelegenheit, „damit wir die Früchte der Erde teilen können, indem wir nicht nur an uns selbst, sondern auch an die Generationen denken, die nach uns kommen werden“.

Konkret könnte man „von den Frauen auf dem Land und den indigenen Frauen viel darüber lernen, wie wir durch Anstrengung und Aufopferung gemeinsam und nicht auf Kosten der anderen Netzwerke aufbauen können“. Es sei wichtig, die gerechte Verteilung von Gütern und die Möglichkeit für jeden Menschen, seine Bestrebungen zu verwirklichen, zu fördern. Gesund zu bleiben sollte ein allgemeines Recht sein. Dabei sei die Rolle der Staaten von grundlegender Bedeutung. Notwendig sei in diesem Zusammenhang, eine öffentliche Erziehungspolitik zu fördern, die die Einbeziehung von nahrhaften Lebensmitteln unterstütze.

„Lassen Sie uns gemeinsam mit Hoffnung voranschreiten“, fasst Franziskus seine Botschaft zusammen. Man solle Wert auf die Verpflichtung legen, „uns als Teil des gemeinsamen Hauses zu fühlen, in dem Platz für alle sein muss, ohne jemanden zu verwerfen“.

Zum Schluss zitierte er seinen Landsmann, den argentinischen Schriftsteller Jorge Luis Borges. Dieser habe einmal gesagt, dass „jeder Mensch denken muss, dass [...] alles, was ihm widerfährt, sogar die Demütigungen, die Schwierigkeiten, die Unglücke, alles ihm als Lehm gegeben worden ist, als Material für seine Kunst; der Mensch muss es ausnutzen. [...] Diese Dinge sind uns gegeben worden, damit wir sie umwandeln, damit wir aus den elenden Umständen unseres Lebens Dinge machen, die ewig sind oder die danach streben, es zu sein.“

Deshalb lade er alle ein, „unsere Kunst zu entwickeln, so kräftig und widerstandsfähig wie die Hülsenfrüchte zu sein und uns zu vereinen, um den Hunger ein für alle Mal zu beenden“, schließt der Papst den durch Erzbischof Gallagher unterzeichneten Brief.

(vatican news)

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12. Februar 2021, 16:00