Die bewegende Geschichte der Relique des heiligen Timotheus

Die Kathedrale der Mittelitalienischen Kleinstadt Termoli hat erst unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg die Reliquie „ihres“ Heiligen entdeckt: Am 11. Mai 1945 traten nämlich während Restaurierungsarbeiten in der Krypta der Kathedrale die sterblichen Überreste des Heiligen Timotheus zu Tage. Dem Papst wurde in diesen Tagen ein Teil davon geschenkt.

Der heilige Timotheus kommt in der Apostelgeschichte vor und wird dort sechs Mal erwähnt. Der Apostel Paulus bezeichnete ihn als seinen wahren Sohn im Glauben (vgl. 2Tim 1,2). Vermutlich war Timotheus der Sohn eines Griechen und einer Jüdin. Der Name seiner Mutter lautete Eunice, jener der Großmutter Loide (2 Tim 1,5). Paulus bekehrte ihn und wählte ihn als Mitarbeiter für seine Mission aus.

Timotheus – der Name bedeutet so viel wie der Gott Ehrende – wurde etwa um 17 nach Christus in Lystra geboren. Er fand im Jahre 97 nach Christus den Tod in Ephesus. Dem Erzähler Eusebius zufolge war Timotheus der erste Bischof von Ephesus in der Kirchengeschichte. In der genannten ehemaligen Stadt soll er aufgrund der öffentlichen Verurteilung des Kultes um den heidnischen Gott Dionisos gesteinigt worden sein.

Die Geschichte der Reliquie

Der heilige Hieronymus gab in seiner Chronik von 356 bekannt, dass „die Reliquien des Apostels Timotheus nach Konstantinopel gebracht werden“. Von dort wurden diese im Jahr 1204 nach Termoli in der Region Molise überführt. Zwar war der Zielort möglicherweise ein anderer, doch mit Sicherheit diente die Krypta der Kathedrale der adriatischen Stadt als heimlicher Aufbewahrungsort.

Tatsächlich wurde am 11. Mai 1945 durch Zufall erkannt, dass in der Kirche von Termoli ein wunderbares Geschenk untergebracht war: der Leichnam des heiligen Timotheus, des Jüngers und „Lieblingssohnes“ des heiligen Paulus (2Tim 1,2). Seit jenem Tag, an dem ein mit Restaurierungsarbeiten an der Krypta beschäftigter Maurer ein Behältnis mit den Gebeinen entdeckte, um Hilfe rief und den Priester verständigte, sind nunmehr 70 Jahre vergangen.

Eine Delegation aus der Diözese Termoli-Larino wurde nun in diesen Tagen vom Papst empfangen, um ihm anlässlich des ersten Jahrestages der außerordentlichen Wallfahrt des Leichnams des heiligen Timotheus nach Rom zu danken. Franziskus zeigte sich begeistert von den durchgeführten Initiativen und dankte in einer besonderen Videobotschaft der gesamten Diözese Termoli-Larino für das Geschenk einer Reliquie des Heiligen Timotheus, die er zur öffentlichen Verehrung aufbewahren wird.

(zenit/bistum termoli/youtube – mg)

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23. Januar 2021, 14:07