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Papst an Schweizergarde: „Danke für das und wie ihr es tut“

Papst Franziskus hat an diesem Freitag seinen persönlichen Leibwächtern, der Päpstlichen Schweizergarde, für ihren Dienst gedankt. Er empfing die 38 neuen Rekruten, die am Sonntag in einer außergewöhnlichen Vereidigungsfeier ihren Treueschwur ablegen. In der vatikanischen Sala Clementina waren auch die Familienangehörigen der Hellebardiere anwesend.

Mario Galgano – Vatikanstadt

In seinen Worten an die Gardisten bezog der Papst die anwesenden Familienangehörigen mit ein und würdigte sie:

„Die Anwesenheit eurer Familienangehörigen steht für die Verbundenheit der Schweizer Katholiken mit dem Heiligen Stuhl wie auch für die moralische Erziehung und das gute Beispiel, mit dem die Eltern ihren Kindern den christlichen Glauben weitergegeben und den Sinn für den großherzigen Dienst am Nächsten vermittelt haben.“

Der Papst richtete auch einen „dankbaren Gruß“ an die Vertreter der Stiftung der Päpstlichen Schweizergarde.

Zum Nachhören - der Papst an die Schweizergarde

Erinnerung an den „Sacco di Roma“

Eigentlich hätte der Papst die Rekruten im Mai empfangen sollen. Üblicherweise findet die Vereidigung am 6. Mai im Vatikan statt, in Gedenken an den „Sacco di Roma“ vom 6. Mai 1527, als es der Schweizergarde gelang, den damaligen Papst vor den „deutschen“ Landsknechten zu retten. Coronabedingt wurde die Vereidigung auf den 4. Oktober verlegt, auf den Franziskus-Tag und - wie später bekannt wurde - den Erscheinungstermin der neuen Enzyklika „Fratelli tutti“. Der Papst schlug einen Bogen von der historischen Plünderung Roms hin zu Gefahren, denen junge Leute heute ausgesetzt sind.

„Der heutige Tag gibt mir die Gelegenheit, die glanzvolle Vergangenheit eurer Truppe in Erinnerung zu rufen. Wir denken vor allem an den ,Sacco di Roma', bei dem die Schweizergardisten den Papst bis zur Hingabe des Lebens mutig verteidigt haben. Das Gedenken an dieses Ereignis mache euch wachsam angesichts der Gefahr einer geistlichen ,Plünderung'. Im heutigen gesellschaftlichen Umfeld sind viele junge Menschen in Gefahr, sich ihre Seele rauben lassen, wenn sie Vorstellungen und Lebensweisen folgen, die nur materielle Wünsche und Bedürfnisse befriedigen.“

Schweizergarde in Zeiten von Corona
Schweizergarde in Zeiten von Corona

Kulturelle und geistliche Bereicherung

Franziskus wünschte den Schweizergardisten, dass ihr Aufenthalt in Rom eine Zeit sei, in der sie auf bestmögliche Weise all das nutzen könnten, was diese Stadt ihnen an Gutem zu bieten habe. Der Papst lobte dann die Ewige Stadt: Sie sei reich an Geschichte, Kultur und Glauben. „Nehmt daher die Möglichkeiten wahr, die sich euch auftun, und lasst euch kulturell, sprachlich und geistlich bereichern. Die Zeit, die ihr hier verbringen werdet, ist eine einzigartige Erfahrung in eurem Leben: Lebt sie in einem Geist der Brüderlichkeit, indem ihr einander unterstützt, ein sinnerfülltes und von christlicher Freude geprägtes Leben zu führen.“

Durch den Eid, den sie am Sonntag ablegen werden, könnten die neuen Gardisten auch die Treue zu ihrer in der Taufe empfangenen Berufung unter Beweis stellen, fügte Franziskus an. Mit Jesu Hilfe und mit der Kraft des Heiligen Geistes könnten sie sich gelassen den Hindernissen und Herausforderungen des Lebens stellen.

„An dieser Stelle möchte ich auch der gesamten Päpstlichen Schweizergarde nochmals meinen Dank zeigen. Und ich danke euch nicht nur für das, was ihr tut – es ist viel! –, sondern auch dafür, wie ihr es tut. Die heilige Teresa von Kalkutta sagte, dass wir am Ende des Lebens nicht danach gerichtet werden, wie viel wir getan haben, sondern wie viel Liebe wir hineingesteckt haben.“

Wir übertragen die Vereidigung am Sonntag live auf unserer Homepage, auf unserem Youtube-Kanal und der Facebookseite - und zwar ab 17 Uhr.

(vatican news)

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02. Oktober 2020, 11:49