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Papst beim Angelus: „Führungsverantwortung ist ein Dienst“

Führen ist ein Dienst – daran hat Papst Franziskus an diesem Sonntag erneut erinnert. „Zu allen Zeiten können diejenigen, die Autorität haben, jede Art von Autorität - auch in der Kirche, im Volk Gottes - versucht sein, ihre eigenen Interessen statt diejenigen Gottes zu verfolgen“, unterstrich er beim Angelus am Fenster des Apostolischen Palastes.

Im Katechesenteil ging der Papst von Jesu Gleichnis der bösen Weingärtner aus, von dem das Matthäusevangelium erzählt. Jesus, der zu dieser Zeit sein Leiden und Sterben voraussah, hielt dieses den Hohepriestern und Ältesten des Volkes vor Augen, die schlechte Absichten gegen ihn hegten.

Das Bildnis des Weinbergs, sei „klar“, es stelle das Volk dar, „das der Herr mit solcher Sorgfalt ausgewählt und geformt hat“, schlüsselte der Papst das Gleichnis auf. „Die vom Gutsbesitzer gesandten Knechte sind die von Gott gesandten Propheten, während der Sohn die Gestalt Jesu ist. Und so wie die Propheten abgelehnt wurden, so wurde auch Christus abgelehnt und getötet“, unterstrich Franziskus.

Die Erzählung beschreibt einen Gutsbesitzer, der seinen Weinberg Winzern anvertraut. Als er zur Erntezeit seine Knechte zu den Pächtern schickt, töten sie diese, ebenso wie weitere Diener, die der Gutsbesitzer in noch größerer Zahl nach den ersten schickt. Doch die bösen Weingärtner schrecken selbst davor nicht zurück, den Sohn des Gutsbesitzers zu töten.

Führen ist ein Dienst - auch in der Kirche

Um sie mit ihrer Verantwortung zu konfrontieren, stellte Jesus Führern des Volkes die Frage, was denn wohl der Herr des Weinberges mit den bösen Winzern tun werde. ,Der Meister wird diese bösen Menschen vernichten und den Weinberg andere Weingärtner verpachten, die ihm die Früchte geben, wenn es Zeit dafür ist‘, antworten die Hohepriester und Ältesten „und verurteilen damit sich selbst“, so der Papst.

Mit diesem „sehr harten Gleichnis“ habe Jesus seine Gesprächspartner mit ihrer Verantwortung konfrontiert, und zwar „mit äußerster Klarheit“, so der Papst. Und er schlug eine Brücke in die Kirche heute:

„Aber glauben wir nicht, dass diese Mahnung nur für diejenigen gilt, die Jesus damals abgelehnt haben. Sie gilt für alle Zeiten, auch für unsere! Auch heute noch erwartet Gott die Früchte seines Weinbergs von denen, die er zur Arbeit darin gesandt hat. Zu allen Zeiten können diejenigen, die Autorität im Volk Gottes haben, versucht sein, ihre eigenen Interessen statt diejenigen Gottes zu verfolgen. Aber der Weinberg gehört dem Herrn, nicht uns. Führungsverantwortung ist ein Dienst, und als solcher muss sie ausgeübt werden, zum Wohle aller und zur Verbreitung des Evangeliums! Es ist häßlich, wenn in der Kirche die Menschen, die Autorität besitzen, ihre eigenen Interessen verfolgen.“

Gute Arbeiter im Weinberg des Herrn

Der heilige Paulus habe beschrieben, wie wir gute Arbeiter im Weinberg des Herrn sein könnten, fuhr Franziskus fort:

„Was ,wahrhaft, edel, recht, lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist‘, all das soll der tägliche Gegenstand unseres Einsatzes sein (vgl. Phil 4,8). Auf diese Weise werden wir eine Kirche werden, die immer reichere Früchte der Heiligkeit hervorbringt, wir werden dem Vater, der uns mit unendlicher Zärtlichkeit liebt, dem Sohn, der uns weiterhin das Heil schenkt, dem Geist, der unsere Herzen öffnet und uns zur Fülle des Guten treibt, Ehre erweisen.“

(vatican news – pr)
 

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04. Oktober 2020, 12:06