Gebetsanliegen des Papstes: Ressourcen des Planeten respektieren

Im September ruft Franziskus zum Gebet für die Schöpfung und zu sofortigem Handeln für Umweltschutz auf. Er findet dabei klare Worte. So redet er etwa Firmen ins Gewissen, die auf Kosten der Umwelt Gewinne machen und Ressourcen anderer Länder ausbeuten. Solches Verhalten sei „ungeheuerlich“, so Franziskus. Er spricht auch von „ökologischer Schuld“.

 

Am 1. September begeht die katholische Kirche den Welttag der Schöpfung. Passend dazu steht auch im monatlichen Gebetsanliegen des Papstes für diesen Monat die Umwelt im Zentrum. In dem gut einminütigen Video, das der Vatikan diesen Montag veröffentlichte, stellt der Papst fest:

„Wir pressen die Ressourcen unseres Planeten aus. Wir pressen sie aus wie eine Orange.“ Doch er wird noch konkreter und prangert das Handeln egoistischer und geldgieriger Firmen an:

„Länder und Unternehmen aus dem Norden der Welt sind durch die Ausbeutung der Naturschätze des Südens reich geworden, was zu einer ,ökologischen Schuld' geführt hat. Wer wird diese Schuld bezahlen?“ fragt Franziskus.

„Wer wird diese Schuld bezahlen?“

Dazu werden Bilder brennender, gerodeter Wälder eingeblendet, qualmende Fabrikschlote, verseuchte Flüsse in Wohngebieten.

Hier das Gebetsanliegen für September im Audio

Nein zum Plündern, ja zum Teilen“

Die „ökologische Schuld“ werde noch größer, „wenn multinationale Unternehmen im Ausland das tun, was sie im eigenen Land nicht tun dürfen. Es ist ungeheuerlich“, führt Franziskus dazu weiter aus. Doch nicht nur Firmen nimmt der Papst in die Pflicht. Jeder sei gerufen, sich für die Schöpfung einzusetzen, und zwar:

Die Zeit drängt

„Heute, nicht morgen: heute müssen wir die Verantwortung für die Schöpfung übernehmen.“

„Heute, nicht morgen: heute müssen wir die Verantwortung für die Schöpfung übernehmen“

Wie das konkret aussehen kann, wird im Video gezeigt: Ein Geschäftsmann klopft mit einem Plan für nachhaltige Entwicklung bei einem farbigen Arbeiter und einer indigenen Frau an. Alle drei setzen sich dann an einen Tisch. Dazu wird der Appell des Papstes eingeblendet:

„Lasst uns beten, dass die Ressourcen unseres Planeten nicht geplündert, sondern auf faire und respektvolle Weise geteilt werden. Nein zum Plündern, ja zum Teilen.“

Ganz ähnlich hatte sich Franziskus übrigens auch bei seiner jüngsten Generalaudienz am vergangenen Mittwoch geäußert. Erst wenn wir das, was wir besitzen, mit anderen teilen, können wir wirklich Hoffnung wecken und eine gesündere und gerechtere Welt aufbauen, betonte Papst Franziskus dabei. Dieses Thema griff er nun in seinem monatlichen Gebetsanliegen noch einmal auf.

Hintergrund

Das Video vom Papst oder auch das Gebetsanliegen ist ein Projekt des Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes. In kurzen Videos stellt Papst Franziskus seine monatlichen Gebetsanliegen vor, in denen es um die Herausforderungen der Menschheit und den Auftrag der Kirche geht.

Jeden Monat verbreitet das vom Jesuitenorden getragene  Gebetsnetzwerk zwei Gebetsanliegen. Das erste Anliegen ist ein allgemeines Gebetsanliegen des Papstes, das zweite ein Missionsanliegen. Seit Januar 2016 werden Videos durch das Gebetsapostolat monatlich veröffentlicht, in denen der Papst selbst einige Gedanken zu den Anliegen vorstellt. Die jeweiligen Intentionen werden auf der Homepage und dem Youtube-Kanal von Radio Vatikan, sowie über Facebook, Twitter und Instagram verbreitet.

Dem Gebetsnetzwerk gehören mehr als 35 Millionen Katholiken in 98 Ländern an. Gegründet wurde es 1844 unter dem Namen „Gebetsapostolat“. Papst Franziskus hat das weltweite Gebetsapostolat 2019 als „Päpstliches Werk“ eingerichtet. Aktueller Leiter ist der französische Jesuit Frederic Fornos.

Das Papstvideo ist eine Initiative mit globaler Reichweite: Es wird in 13 Sprachen veröffentlicht; zuletzt kamen Vietnamesisch, Polnisch, Suaheli und Kinyarwanda hinzu. Im Jahr 2019 wurden die Videos von mehr als zwölf Millionen Menschen gesehen.

(pm - sst)

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31. August 2020, 17:01