Franziskus legt 2018 am Tatort eines fatalen Mafia-Attentats auf zwei Richter bei Palermo Blumen nieder Franziskus legt 2018 am Tatort eines fatalen Mafia-Attentats auf zwei Richter bei Palermo Blumen nieder 

Papst fordert zum Kampf gegen Mafia-Brauch auf

Einmal mehr legt sich Papst Franziskus mit dem organisierten Verbrechen in Italien an. In einem Brief, den eine Zeitschrift jetzt veröffentlichte, fordert er Pfarreien und kirchliche Verbände dazu auf, keine „Verneigungen“ von Marienstatuen vor den Häusern von Mafiosi mehr zuzulassen.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Schon im Juni 2014 hatte der Papst bei einem Besuch in der süditalienischen Region Kalabrien erklärt, wer wie die Mafiosi „den Weg des Bösen“ gehe, sei „exkommuniziert“. Im September 2018 wiederum sagte er bei einer Predigt in der sizilianischen Hauptstadt Palermo, die Mafia sei „Gotteslästerung“.

Zum Nachhören

In dem jetzt bekanntgewordenen Schreiben fordert Franziskus, keine Praktiken der Volksfrömmigkeit mehr zuzulassen, die biblischen Werten wie Freiheit oder Ehrlichkeit widersprächen. In diesem Zusammenhang gelte es, „die Figur der Madonna vom Einfluss von Mafia-Organisationen zu befreien“.

Wenn sich Statuen verbeugen

Der Papst unterstützt damit das Anliegen einer Arbeitsgruppe der Päpstlichen Marianischen Akademie. Sie will mit Experten zusammen Wege gegen die verquere Marienfrömmigkeit von Mafia-Clans finden. Immer wieder kommt es in Süditalien dazu, dass Prozessionen vor den Häusern von bekannten Mafiosi haltmachen und dafür sorgen, dass sich die mitgeführte Marienstatue „verneigt“ (inchino).

(vatican news)
 

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20. August 2020, 10:12