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Eine Statue des heiligen Benedikt, Patron Europas, in seiner italienischen Heimatstadt Norcia Eine Statue des heiligen Benedikt, Patron Europas, in seiner italienischen Heimatstadt Norcia 

Papst: „Aus dem Glauben entspringt immer eine frohe Hoffnung“

Den heiligen Benedikt von Nursia, Patron Europas, hat Papst Franziskus an diesem Samstag mit einem Tweet gewürdigt. Auch der Comece-Präsident Kardinal Jean-Claude Hollerich hat am Fest des heiligen Benedikt dessen Bedeutung für Europa hervorgehoben.

Mario Galgano – Vatikanstadt

In seinem Tages-Tweet an diesem Samstag schreibt Papst Franziskus: „#DerHeiligeBenedikt, Patron von Europa, möge uns Christen von heute zeigen, wie aus dem Glauben immer eine frohe Hoffnung entspringt, die fähig ist, die Welt zu verändern.“

Zum Nachhören

Am Tag des liturgischen Gedenkens an den heiligen Benedikt, den Schutzpatron Europas, macht sich auch der Erzbischof von Luxemburg und Präsident der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Union (Comece) im Lichte der immer noch aktuellen Botschaft des geheiligten Mönchs Gedanken über den Zustand des Kontinents: „Die verängstigten Völker Europas suchen nach einer neuen Identität. Von christlichen Wurzeln zu sprechen, ohne Migranten aufzunehmen, wird zur Lüge“, so Kardinal Hollerich im Interview mit Radio Vatikan.

„Es ist wahr, Europa sucht nach einer neuen Identität. Wir befinden uns in einer Zeit großer Veränderungen der Gesellschaft und die Menschen haben Angst. Der heilige Benedikt zeigt uns aber, dass wahre Identität gefunden werden kann, wenn wir für die Berufung Gottes offen sind. Gott, der uns jeden Tag, jeden Augenblick unserer Existenz ruft. Und der heilige Benedikt hat all dies akzeptiert: Er hat etwas Neues in Europa getan. Er war also kein Traditionalist. Er interpretierte die Heilige Schrift in Anlehnung an die Mönche in Ägypten und schaffte es so, Europa eine eigene Identität zu geben: eine christliche Identität.“

Eine Inspiration

Die Botschaft des heiligen Benedikt könne deshalb eine Inspiration, eine Hilfe sein, auch für die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen der Zivilgesellschaft und der kirchlichen Gemeinschaft, „um das Ziel eines gerechteren und nachhaltigeren Europas zu erreichen“, so Hollerich weiter. Er hatte kürzlich den Rat der Europäischen Union gebeten, sich offen zu zeigen für eine derartige Zusammenarbeit zwischen Kirche und staatlichen Institutionen.

„Der heilige Benedikt schuf eine gerechte Gesellschaft, die benediktinische Gesellschaft war eine gerechte Stadt. Und wir wissen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil, dass die Laien das Zentrum der Kirchenreform sind, das Zentrum derer, die sich wirklich hingegeben haben. Wie der heilige Benedikt müssen auch wir uns also für eine gerechtere Gesellschaft einsetzen. Europa wird christlich sein, wenn es die Bedeutung von Gerechtigkeit, Gleichheit und Nachhaltigkeit zurückgewinnt. Wir müssen auch den neuen Generationen gegenüber fair sein. Wir brauchen Generationengerechtigkeit: Wir müssen den jungen Menschen ein Land hinterlassen, in dem sie leben, glücklich sein und den Sinn ihres Lebens finden können. Dies ist ein wahrer Aufruf zur Gerechtigkeit, und ich empfinde Menschen wie den heiligen Benedikt als eine tiefe Inspiration.“

(vatican news)

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11. Juli 2020, 13:30