Die USA gedenkt der Opfer rassistischer Vorfälle Die USA gedenkt der Opfer rassistischer Vorfälle 

Fall Floyd in den USA: Papst telefoniert mit Erzbischof Gomez

Papst Franziskus hat am Mittwoch den Vorsitzenden der US-Bischofskonferenz, Erzbischof José H. Gomez von Los Angeles, angerufen. Franziskus wolle „in diesem Moment der Unruhen seine Gebete und seine Nähe zur Kirche und zum Volk der Vereinigten Staaten zum Ausdruck bringen“, teilte Gomez mit.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Papst Franziskus habe den US-Bischöfen für ihren pastoralen Einsatz und ihre „friedensstiftende“ Reaktion der Kirche auf die Demonstrationen im ganzen Land gedankt. Die Bischöfe hätten in ihren Erklärungen und Aktionen seit dem Tod von George Floyd richtig reagiert. Franziskus versicherte den US-Bischöfen, dass er in den kommenden Tagen und Wochen weiterhin für sie beten und ihnen nahe sein werde. Der Papst habe besondere Gebete für Erzbischof Bernard A. Hebda und die Ortskirche von St. Paul und Minneapolis ausgesprochen, erklärte Erzbischof Gomez.

Zum Nachhören

Der Vorsitzende der US-Bischofskonferenz habe dem Papst im Namen aller US-Bischöfe für seine starken Worte der Unterstützung gedankt, die Franziskus auch während der jüngsten Generalaudienz geäußert habe. Gomez sicherte seinerseits dem Papst die Gebete der Bischöfe zu.

Papst Franziskus hatte sich am Mittwoch bei der Generalaudienz „sehr besorgt“ angesichts der Unruhen geäußert. Vertreter aus Kirche und Politik riefen in den vergangen Stunden angesichts des Todes von George Floyd und anschließender Unruhen in den USA zu einem Ende von Rassismus und Diskriminierung auf. Nach dem Tod von Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis am 25. Mai war es im ganzen Land zu Protesten und Ausschreitungen gekommen, die immer noch anhalten.

„Was geschehen ist, ist ein Weckruf“

In einer Videobotschaft im Namen der US-Bischofskonferenz sagte der Zuständige der Ad Hoc-Kommission gegen Rassismus-Vorfälle, Shelton Fabre:

„Was geschehen ist, ist ein Weckruf, der von jedem von uns in einem Geist der entschlossenen Bekehrung beantwortet werden muss. Rassismus gehört leider nicht der Vergangenheit an oder ist einfach ein politisches Thema, das man nicht ernst nehmen muss. Nein, es handelt sich um eine reale und gegenwärtige Gefahr, der frontal begegnet werden muss. Als Mitglieder der Kirche müssen wir uns für das schwierigere rechte und gerechte Handeln einsetzen, statt das Unrecht durch Gleichgültigkeit siegen zu lassen. Wir können vor diesen Gräueltaten nicht die Augen verschließen und dennoch müssen wir versuchen, uns zur Achtung jedes Menschenlebens zu bekennen. Wir dienen einem Gott der Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit.“

Die Kommission unter Fabres Leitung wurde extra von der Bischofskonferenz gegründet, nachdem in jüngster Zeit die Vorkommnisse rassistischer Fälle in den USA zugenommen hätten. Weiter sagte Fabre:

„Es wird zwar erwartet, dass wir für friedliche gewaltlose Proteste plädieren werden, und das tun wir gewiss, aber wir stehen auch für die tatkräftige Unterstützung von Gemeinschaften ein, die verständlicherweise empört sind. Zu viele Gemeinschaften in diesem Land haben das Gefühl, dass ihre Stimmen nicht gehört werden, dass ihre Beschwerden über rassistische Behandlung unbeachtet bleiben, und wir tun nicht genug, um darauf hinzuweisen, dass diese tödliche Behandlung im Widerspruch zum Evangelium des Lebens steht.“

(vatican news/usccb.org)

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04. Juni 2020, 09:22