Johannes Paul II. Johannes Paul II.  

Heute vor 15 Jahren: Das Begräbnis von Johannes Paul II.

Am 8. April genau 15 Jahren fand die Beerdigung von Johannes Paul II. statt. Die ganze Welt hatte an seinem lange andauernden Leiden und Sterben teilgenommen, und bislang nie gesehene Menschenmassen strömten nach Rom, um ihrem Papst die letzte Ehre zu erweisen.

In den Straßen der Stadt erhallte schon sehr bald der weltweit bekannte und vor allem in Italien sprichwörtliche Ruf: „Santo subito“, also die Forderung nach einer sofortigen Heiligsprechung für den polnischen Papst.

Ein Wunsch, dem sein Nachfolger, Benedikt XVI., später den Weg ebnete, indem er bereits am 28. April 2005 einen Dispens von der kanonischen Fünfjahresregel erließ. 

Normalerweise können Kanonisierungsverfahren erst fünf Jahre nach dem Tod des Betreffenden aufgenommen werden. Bereits am 28 Juni desselben Jahres wurde das Verfahren für Johannes Paul II. eröffnet, das am 1. Mai 2011 in der Seligsprechung des beliebten Hirten mündete. Papst Franziskus sprach Johannes Paul II. schließlich am 27. April 2014 heilig.

Abertausende Menschen strömen zum Begräbnis

Tausende von Menschen nahmen auf dem Petersplatz bei sonnigem Wetter am Requiem für Johannes Paul teil. Auf dem Sarg des Verstorbenen lag ein Evangelienbuch, der Wind blätterte in den Seiten. Kardinal Joseph Ratzinger, Präfekt der Glaubenskongregation und späterer Nachfolger Johannes Pauls, zelebrierte. In seiner Predigt würdigte er zunächst den Verstorbenen, mit dem er jahrzehntelang eng zusammengearbeitet hatte. Dann wies er zu den Fenstern des jetzt verwaisten päpstlichen Arbeitszimmers hinauf: 

„Für uns alle bleibt es unvergeßlich, wie der Heilige Vater, vom Leiden gezeichnet, am letzten Ostersonntag seines Lebens noch einmal am Fenster des Apostolischen Palastes erschienen ist und zum letzten Mal den Segen »Urbi et orbi« erteilt hat. Wir können sicher sein, daß unser geliebter Papst jetzt am Fenster des Hauses des Vaters steht, uns sieht und uns segnet. Ja, segne uns, Heiliger Vater. Wir vertrauen deine liebe Seele der Mutter Gottes, deiner Mutter, an, die dich jeden Tag geführt hat und dich jetzt in die ewige Herrlichkeit ihres Sohnes, Jesus Christus unseres Herrn, führen wird. Amen.”

Es war ein emotional dichter Moment, als Bestatter den Sarg von Papst Wojtyla nach der Messe aufnahmen und in den Petersdom hineintrugen. Bevor sie in der Basilika verschwanden, hielten sie noch mal einen Moment inne und hoben den Sarg hoch - es war wie ein letzter Gruß Johannes Pauls an die Menschen.

Die vollständige Predigt, die Joseph Ratzinger zu diesem Anlass gehalten hatte, finden Sie hier.

 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

08. April 2020, 12:19