Franziskus vor einem Jahr bei einer Beichte im Petersdom Franziskus vor einem Jahr bei einer Beichte im Petersdom 

Beichten ohne Priester? Papst Franziskus erklärt, wie's geht

Sterbende ohne priesterlichen Beistand in Krankenhäusern. Familien, die zuhause bleiben müssen. Die Corona-Krise macht es fast unmöglich, einen Priester aufzusuchen, um zu beichten und die Lossprechung zu erhalten.

Allerdings gibt es in einer derartigen Notlage dennoch Möglichkeiten, sich mit Gott zu versöhnen – daran hat Papst Franziskus an diesem Freitag auch bei seiner Frühmesse erinnert. Allen, die heute fragten „Aber Padre, wie kann ich denn jetzt einen Beichtvater finden“, antworte er: „Tu das, was der Katechismus sagt!“ Und das sei „sehr klar“: „Wenn du keinen Priester zum Beichten findest, dann sprich mit Gott – er ist dein Vater –, sag ihm die Wahrheit und bitte ihn aus ganzem Herzen um Vergebung.“

Zum Nachhören

Dann solle man ein Bußgebet formulieren und versprechen, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit die Beichte abzulegen. „Und sofort wirst du zurückkehren in die Gnade Gottes… Ein gut gemachter Bußakt, und unsere Seele wird wieder weiß wie Schnee.“

Das Heil der Seelen ist oberstes Gesetz der Kirche

Tatsächlich ist das salus animarum, das Heil der Seelen, oberstes Gesetz der Kirche. Das hat der von Johannes Paul II. 1983 promulgierte Kodex des Kirchenrechts (CIC, Canon 1752) vom Ersten Petrusbrief und dem hl. Gregor von Nazianz übernommen.

Im Katechismus der Katholischen Kirche, der ebenfalls aus der Zeit Johannes Pauls stammt und unter der Ägide von Kardinal Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., formuliert wurde, findet sich das, was Franziskus an diesem Freitag angesprochen hat, unter den Nummern 1451 und 1452.

Ein Zitat des Konzils von Trient

„Vollkommene“ Reue, so heißt es da wörtlich, „lässt die lässlichen Sünden nach“. Sie erlange sogar die Vergebung der Todsünden, „wenn sie mit dem festen Entschluss verbunden ist, sobald als möglich das sakramentale Bekenntnis nachzuholen“.

Als vollkommen gilt die Reue, wenn sie „aus der Liebe zu Gott, der über alles geliebt wird, hervorgeht“, so der Katechismus. Und er zitiert das Konzil von Trient mit den Worten, Reue sei „der Seelenschmerz und der Abscheu über die begangene Sünde, verbunden mit dem Vorsatz, fortan nicht zu sündigen“.

(vatican news – sk)
 

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20. März 2020, 13:24