Franziskus am 18. März im Vatikan Franziskus am 18. März im Vatikan 

Franziskus: „Den Augenblick ergreifen, in dem Gott vorübergeht“

Papst Franziskus spricht allen, die Jesus nachfolgen wollen, Mut zu. Zwar sei ein solches Leben nicht einfach, doch lehre uns das Evangelium, dass wir dabei „nicht allein sind“.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Das schreibt der Papst in seiner Botschaft zum Weltgebetstag um geistliche Berufungen. Der Vatikan veröffentlichte den Text an diesem Dienstag.

„Den richtigen Kurs zu halten ist nicht eine Aufgabe, die nur unseren Kräften anvertraut ist“, so Franziskus. „Die Verwirklichung unserer selbst und unserer Lebenspläne ist nicht das mathematische Ergebnis dessen, was wir in einem abgeschotteten ‚Ich‘ beschlossen haben; vielmehr handelt es sich zuallererst um die Antwort auf einen Ruf, der von oben an uns ergeht.“

„Jesus ist unser Steuermann“

Auf der Fahrt durch unser Leben sei Jesus selbst „unser Steuermann“: Er verhindere, „dass wir an den Klippen der Unentschlossenheit stranden“.

Jede Berufung – ob zur Ehe oder zum Priester- oder Ordensleben – gehe aus einem „liebevollen Blick“ Jesu auf uns hervor. „Daher werden wir seinen Ruf entdecken und annehmen können, wenn sich unser Herz der Dankbarkeit öffnet und den Augenblick zu ergreifen vermag, da Gott in unserem Leben vorbeigeht.“

Zum Nachhören

Die Gespenster, die in unserem Herzen herumgeistern...

Franziskus fordert alle, die sich um die Nachfolge Jesu bemühen, dazu auf, mutig zu sein. „Was uns oft daran hindert, zu gehen, zu wachsen und den Weg einzuschlagen, den der Herr für uns vorgezeichnet hat, sind die Gespenster, die in unserem Herzen herumgeistern.“

Wer den Ruf zur Nachfolge Jesu in sich fühle, dürfe nicht lange „Überlegungen, Rechtfertigungen und Berechnungen“ anstellen, denn das raube ihm oder ihr „den Schwung“. „Wenn wir uns von dem Gedanken, welche Verantwortung uns erwartet oder welche Widrigkeiten auftreten werden, überwältigen lassen, dann werden wir schnell den Blick von Jesus abwenden und wie Petrus unterzugehen drohen.“

„Ich kenne eure Mühe, eure Einsamkeit“

An Priester und Ordensleute wendet sich der Papst mit folgenden Worten: „Ich kenne eure Mühe, eure Einsamkeit, die manchmal das Herz schwermacht, die Gefahr der Gewohnheit, die allmählich das brennende Feuer des Rufes auslöscht, die Last der Unsicherheit und der prekären Situation unserer Zeit, die Sorge um die Zukunft. Nur Mut, habt keine Angst! Jesus ist an unserer Seite.“

(vatican news)
 

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24. März 2020, 12:30